Mit der Einführung von Spielfiguren für den Lernstift Tiptoi hat Ravensburger im vergangenen Jahr einen Erfolg erzielt. Für 2014 setzen die Baden-Württemberger erneut auf Elektronik: Die neusten Brettspiele werden ein Smartphone als Spielleiter haben.
Der Spielehersteller Ravensburger setzt vermehrt auf die Kombination von Spielen zum Anfassen mit Elektronik und virtueller Welt. So wird im Sommer ein Quizspiel auf den Markt kommen, bei dem ein Smartphone das klassische Spielbrett scannt und auswertet, als Spielleiter fungiert, die Fragen stellt, Regeln erklärt und Tipps gibt.
„Das ist eine neue Qualität des Brettspiels“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karsten Schmidt am Montagabend in Nürnberg. In diesem Jahr werde der Umsatz unter anderem dank dieser Neuentwicklungen um zwei bis drei Prozent zulegen.
Steigender Umsatz
Auch auf ein „klassisches Videospiel mit einer Verlängerung in die haptische Welt“ – also der Welt des Anfassens – setzt Schmidt große Hoffnungen. Zudem dürften 3D-Puzzles sowie der Lernstift Tiptoi erneut erfolgreich sein. Zum letzten Quartal 2013 hatte Ravensburger Spielfiguren wie Löwen oder Elefanten herausgebracht, die mit Hilfe des elektronischen Stiftes Informationen über die betreffende Tierart und deren Lebensraum preisgeben. Aus dem Stand verkauften die Baden-Württemberger davon knapp eine Million Exemplare. In diesem Jahr sollen Dinosaurier das Sortiment ergänzen.
Der Erfolg der Spielfiguren trieb auch den Umsatz in die Höhe, der 2013 in stagnierenden Märkten um 8,7 Prozent auf 358,6 Millionen Euro zulegte (vorläufige Zahlen). Gut die Hälfte des Zuwachses ging jedoch auf die Mehrheitsbeteiligung an der US-Firma Wonder Forge zurück, mit deren Hilfe Ravensburger im Spielesegment des weltweit größten Marktes präsenter sein will. Ohne die Akquisition hätte das Umsatzplus 3,9 Prozent betragen. Zum Ertrag machte das Unternehmen mit rund 1700 Mitarbeitern keinerlei Angaben.
Neueröffnung
In dem Geschäftsbereich „Spiele Puzzles Beschäftigung“ erzielt Ravensburger rund vier Fünftel seiner Erlöse. Im Inland legte dieser Bereich um 4,0 und im Ausland um 5,6 Prozent zu. Bei Kinder- und Jugendbüchern verzeichnete das Unternehmen in einem stagnierenden Markt hingegen ein leichtes Minus von 0,5 Prozent. Dies resultiere jedoch ausschließlich aus dem Verkauf einer Buchreihe, erläuterte Vorstand Clemens Maier. Die mit Abstand kleinste Sparte „Freizeit und Promotion“ mit dem Ravensburger Spieleland wuchs um fast 31 Prozent, was an der Neueröffnung eines Indoorspielplatzes lag.