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KÖNIGSHOFEN
Dämonen, Folterinstrumente und gruselige Geschichten
Sehenswerte Ausstellung: Im Rathaus präsentiert der Heimat- und Kulturverein Phönix Königshofen während der Messe „Die Hexenverfolgung im 17./18. Jahrhundert in Franken, auch in Lauda und in Königshofen“. An der Eröffnung nahmen teil (von links): der OB-Stellvertreter Andreas Lehr, Organisator Werner Keppner, Stadtpfarrer Bernhard Schretzmann, die Vorsitzende Agnes Haas und Bürgermeister Thomas Maertens.
Foto: H. Bickel | Sehenswerte Ausstellung: Im Rathaus präsentiert der Heimat- und Kulturverein Phönix Königshofen während der Messe „Die Hexenverfolgung im 17./18. Jahrhundert in Franken, auch in Lauda und in Königshofen“.
bix
 |  aktualisiert: 16.09.2013 14:32 Uhr

Die intensive Archivarbeit stieß allseits auf große Bewunderung: Viel Mühe machte sich wieder einmal Werner Keppner, der in diesem Jahr eine ganz spezielle Thematik aufbereitet hatte. Die im wahrsten Sinne des Wortes „graue Eminenz“ des Heimat- und Kulturvereines Phönix Königshofen, seit Anfang an für die Auswahl verantwortlich, konzipierte für den 2013er Beitrag zur Messe die Ausstellung „Die Hexenverfolgung im 17./18. Jahrhundert in Franken, auch in Lauda und in Königshofen“. Zur Eröffnung waren mehr als 100 Zuhörer gekommen, die gebannt der Einführung durch den pensionierten Pädagogen folgten. Agnes Haas, Vorsitzende von Phönix, erinnerte an die vergangene Präsentation unter dem Titel „Marienverehrung“, die mit den höchsten Zulauf erfahren habe. Dies erhoffe sie sich auch für die jetzige Ausstellung, so Haas, die unter anderem die Bürgermeister aus Gaukönigshofen und Bad Königshofen, Bernhard Rhein und Thomas Helbling nebst großer Abordnung willkommen hieß.

Seit mehr als 30 Jahren bereichere man nun die Königshöfer Messe mit lokalen Bezügen und die Ideen seien noch nie ausgegangen. Dies bestätigte ebenso Werner Keppner, der über den letzten echten Hexenprozess in Europa im Januar 1944 in der englischen Stadt Portsmouth einen Bogen bis weit zurück über das Mittelalter hinaus spannte .Der Glaube an Wesen, die man heute als Hexen bezeichne, ziehe sich weltübergreifend durch alle Kulturkreise und Zeiten hindurch. Bereits in den antiken Hochkulturen Ägyptens, Babyloniens und Assyriens sei man von der Existenz sogenannter Zwischenwesen, den Dämonen, überzeugt gewesen, betonte Keppner. Schon damals seien vermeintliche Zauberer mit dem Tode bestraft worden. Die gezielten Verfolgungen hätten allerdings erst später eingesetzt, so Keppner, der über Jeanne d‘Arc und den legendären Pfeifer von Niklashausen, Hans Böhm, sowie einem Abstecher zum Bauernkrieg auf den entscheidenden Einfluss des Klerus zu sprechen kam.

Als negative Beispiele nannte das Vorstandsmitglied des Phönix hier die Fürstbischöfe von Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn (1573 bis 1617) und den aus Oberlauda stammenden Johann Gottfried von Aschhausen (1617 bis 1623), ehe Werner Keppner mit weiteren Namen aufwartete, auf die er bei seinen umfangreichen Recherchen stieß. Aus Verhörprotokollen erwähnte der Referent neben den Foltermethoden oftmals bizarre Geschichten, die den Zuhörern teilweise kalte Schauer über den Rücken laufen ließen. Keppner appellierte abschließend an die Zuhörer, alle Altersgruppen in ihrem Empfinden für Gerechtigkeit zu bestärken und zu sensibilisieren, um sich eine eigene Meinung zu bilden und Zivilcourage aufzubringen.

Die Ausstellung im Rathaus in Königshofen ist bei freiem Eintritt an allen Messetagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

 
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