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Tauberbischofsheim
Christoph Schauder zieht um ins Landratsbüro
Pünktlich am 1. Juni nahm Landrat Christoph Schauder erstmals am Schreibtisch in seinem neuen Büro Platz. Bisher arbeitete er zwei Zimmer weiter als Erster Landesbeamter und stellvertretender Landrat.
Foto: Markus Moll | Pünktlich am 1. Juni nahm Landrat Christoph Schauder erstmals am Schreibtisch in seinem neuen Büro Platz. Bisher arbeitete er zwei Zimmer weiter als Erster Landesbeamter und stellvertretender Landrat.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 07.06.2021 02:15 Uhr

Christoph Schauder ist seit Dienstag der neue Landrat des Main-Tauber-Kreises. Am ersten Arbeitstag in der neuen Funktion bezog der bisherige Erste Landesbeamte und stellvertretende Landrat sein neues Büro. Zudem stellte er sich den Dezernentinnen und Dezernenten, Amtsleiterinnen und Amtsleitern, dem Eigenbetriebsleiter und dem Personalratsvorsitzenden coronabedingt in einer Videokonferenz vor und traf laut einer Pressemitteilung des Landratsamtes auch erste organisatorische Entscheidungen.

„Hallo Team – und das meine ich wörtlich“, mit diesen Worten eröffnete Landrat Schauder die Videokonferenz. Darin beschrieb er seine Ziele für die kommenden acht Jahre, die er mit den rund 1000 Mitarbeitenden der Verwaltung und dem Kreistag gemeinsam umsetzen wolle. Die Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen werde noch viele Herausforderungen mit sich bringen. Die aktuelle Situation biete aber auch Chancen. Schauder nannte konkret die Digitalisierung. Zum einen müsse der Breitbandausbau weiter vorangetrieben werden, zum anderen gelte es, das Dienstleistungsangebot des Landratsamtes schrittweise zu digitalisieren.

Nachtragshaushalt kurzfristig auf den Weg gebracht

Da die Pandemie in den kommenden Jahren für finanzielle Herausforderungen sorgen werde, sei eines seiner wichtigsten Anliegen eine vernünftige Haushaltspolitik. Geplante Investitionen müssten immer und möglichst frühzeitig auf ihre Folgekosten überprüft werden. Wichtig seien ihm die Weiterentwicklung der drei beruflichen Schulstandorte in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim.

Mit Blick auf das Kloster Bronnbach und den geplanten Bau des zweiten Hoteltraktes („Bursariat II“) kündigte er an, rasch Gespräche zu führen, um Zuständigkeiten und Schnittstellen zwischen Kreisverwaltung und Pächter klar zu definieren. Da es mit dem Neubau der Straßenmeisterei in Külsheim noch ein weiteres, wichtiges Großprojekt gebe, strebe er ein engmaschiges Projektcontrolling an.

Vor diesem Hintergrund werde er noch im Juni den Gremien des Kreistags den Entwurf für einen Nachtragshaushalt vorlegen. Ziel sei eine Verabschiedung in der Sitzung am 14. Juli.

Als wichtiges Anliegen bezeichnete es Schauder, die Kreisstraßen zu ertüchtigen und den Sanierungsstau weiter abzubauen. Mit dem Neckar-Odenwald-Kreis möchte er sich beim Land dafür einsetzen, dass der Probebetrieb des Regionalbahntakts auf der Frankenbahn in eine dauerhafte, durch das Land finanzierte Lösung überführt wird.

Im sozialen Bereich wolle er Teilhabe fördern, Mitwirkung zulassen sowie Armut und soziale Benachteiligung verhindern oder zumindest begrenzen.

Erste Entscheidungen getroffen

Im Gespräch mit seiner Führungscrew erläuterte Schauder auch erste Organisationsentscheidungen, die pünktlich zu seinem Dienstantritt in die Tat umgesetzt worden sind. So werden alle kulturellen Aktivitäten des Landkreises ab sofort in einem Amt gebündelt. In diesem Zug wurde das bisherige Kulturamt Kloster Bronnbach in Kulturamt umbenannt. Das Sachgebiet „Musik- und Kulturförderung, Heimatpflege“ wechselte aus dem Amt für Schulen und ÖPNV in das neue Amt. Dieses wurde im Dezernat für Kreisentwicklung und Bildung angesiedelt, das von Ursula Mühleck geleitet wird. Mit der Amtsleitung wurde Frank Mittnacht betraut. Er wird diese Funktion zusätzlich zu seiner Funktion als Persönlicher Referent des Landrats wahrnehmen.

Bis die Position des Ersten Landesbeamten oder der Ersten Landesbeamtin wiederbesetzt ist, wird der Leiter des Landwirtschaftsamtes, Meinhard Stärkel, kommissarisch das Dezernat für Recht und Umwelt leiten. Dabei wird er von Bauamtsleiter Johannes Krombach unterstützt, der die Funktion der stellvertretenden Dezernatsleitung innehat. 

Am ersten Arbeitstag als neuer Landrat des Main-Tauber-Kreises stellte Christoph Schauder sich dem Führungsteam der Kreisverwaltung Corona-bedingt per Videokonferenz vor.
Foto: Markus Moll | Am ersten Arbeitstag als neuer Landrat des Main-Tauber-Kreises stellte Christoph Schauder sich dem Führungsteam der Kreisverwaltung Corona-bedingt per Videokonferenz vor.

Torsten Hauck hat bisher sowohl das Dezernat für Personal und Finanzen als auch das darin angesiedelte Amt für Personal und Zentrale Dienste geleitet. Nachdem seit April auch das Amt für Immobilienmanagement mit seinen wichtigen Großbauprojekten zu diesem Dezernat gehört, soll die Leitung des Amtes für Personal und Zentrale Dienste neu besetzt werden. Bis die Stelle besetzt ist, wird die bisherige Personal-Sachgebietsleiterin Janina Hauck mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Amtsleitung beauftragt. 

Zur Person

Christoph Schauder wurde am 25. August 1981 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur in Mosbach studierte er an der Universität Heidelberg Rechtswissenschaften. Seine berufliche Laufbahn in der Landesverwaltung Baden-Württemberg begann er 2011 beim Landratsamt Bodenseekreis als Leiter der Baurechtsbehörde. 2014 wechselte Schauder als Referent für Raumordnung, Baurecht und Denkmalschutz zum Regierungspräsidium Stuttgart. Von 2015 bis 2019 war er Dezernent für Ordnung und Gesundheit beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Zum 1. August 2019 wechselte Christoph Schauder als Erster Landesbeamter in den Main-Tauber-Kreis. Am 17. März 2021 wählte ihn der dortige Kreistag im ersten Wahlgang mit 41 von 47 Stimmen bei sechs Enthaltungen zum Landrat. Seine Amtszeit dauert bis 31. Mai 2029. Schauder ist verheiratet.
Quelle: Landratsamt
 
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