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BAD MERGENTHEIM
Chancen der Energiewende
Podiumsdiskussion zur Energiewende: Markus Ludczak, Heinrich von Pierer, Alfred Wieder und Günther Gehring (von links). Foto: Umminger
| Podiumsdiskussion zur Energiewende: Markus Ludczak, Heinrich von Pierer, Alfred Wieder und Günther Gehring (von links). Foto: Umminger
Jerome Umminger
 |  aktualisiert: 31.03.2014 16:02 Uhr

Um für seine Finanzprodukte zu werben, hatte die in Lauda ansässige GK Group Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer (73) ins Kurhaus nach Bad Mergentheim geladen. Moderiert von Alfred Wieder diskutierte er mit Markus Ludczak, Geschäftsführer der CG Gruppe, und GK-Vorstandschef Günther Gehring über die Energiewende, Zukunftstechnologien und den Innovationsstau in Deutschland.

Bei den einleitenden Worten seiner Gastgeber wirkte Heinrich von Pierer noch ein wenig abwesend: Er blätterte in den ausgelegten Broschüren und probierte das Werbegeschenk-Feuerzeug aus. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion war er aber kaum noch zu bremsen. Seine Mit-Diskutanten ließ er nur selten zu Wort kommen.

Wichtigstes Thema des Abends war die Energiewende und wie diese gelingen kann. Zwar verfüge Deutschland mit seinem „exzellenten und technisch führenden Stromnetz“ die besten Voraussetzungen, allerdings machte von Pierer auch kein Geheimnis daraus, dass er noch Probleme sieht.

„Was passiert, wenn wir die Atomkraftwerke abschalten, was passiert, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht?“, fragte er rhetorisch in die Runde. Dem gegenüber stellte er eine mögliche Netzüberlastung, wenn zu viel Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen in die Netze eingespeist werde. „Das alles sind Themen, mit denen wir uns in den nächsten Jahren befassen müssten“, stellte von Pierer die Herausforderungen der Energiewende heraus. Die könne zwar gelingen. „Es darf halt nicht zu teuer werden.“ Ein wichtiger Lösungsansatz sind für ihn Speichertechnologien. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir Strom speichern können.“ Diese Technologien seien derzeit aber noch zu unausgereift. „Pumpkraftwerke werden es nicht sein, da die Bürger sich wehren“, begründete von Pierer. Und auch solange Batterien noch schwer und zu teuer sind, seien diese nicht Erfolg versprechend. „Wem da der Durchbruch gelingt, wird ein großes Geschäft machen“, prophezeite er und leitete gekonnt zum Thema „junge und innovative Unternehmen“ über.

Genau die sind es nämlich, in die Kunden mit den von der GK-Group vertriebenen Fonds investieren können. Allerdings gebe es viel zu wenige Startups in Deutschland, kritisierte von Pierer den deutschen Innovationsstau. Die Gründe dafür seien zum einen die steuerlichen Rahmenbedingungen, zum anderen sei es die deutsche Mentalität, die nach Sicherheit strebe.

Dem pflichtete Günther Gehring auch im Hinblick auf Finanzprodukte bei. „Die Deutschen vertrauen meist auf das bewährte Sparbuch oder die Lebensversicherung.“ Stattdessen, riet er den Zuhörern, sollte jeder seine Finanzprodukte mindestens einmal pro Jahr überprüfen lassen und den aktuellen Gegebenheiten anpassen, um kein Geld zu verlieren.

Eine gute Möglichkeit dafür böten Investitionen in nachhaltige Technologien und erneuerbare Energien, sagte Markus Ludczak. „Diese Anlagen sind gut für die Umwelt und bringen attraktive Rendite.“

 
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