
Anfang Februar 2023 hat sich am Uniklinikum Würzburg (UKW) das "Neurovaskuläre Netzwerk Unterfranken" gegründet, dem auch das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim angehört. Das berichtet die Klinik in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
„Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren fachbereichsübergreifend hervorragend mit dem Uniklinikum Würzburg bei der Versorgung unserer Patient:innen mit neurologischen Gefäßerkrankungen zusammen“, wird der Chefarzt der Neurologie des Caritas-Krankenhauses, Privatdozent Dr. Mathias Buttmann zitiert. Das Caritas-Krankenhaus sei in und um Bad Mergentheim die beste Anlaufstelle für Schlaganfallpatienten und -patientinnen, bei denen eine schnelle Versorgung Einfluss auf den Behandlungsverlauf hat. Neun von zehn Fälle könnten vor Ort therapiert werden. Nur in jedem zehnten Fall erfolge nach der Erstversorgung in Bad Mergentheim eine Weiterverlegung ins Uniklinikum zur spezialisierten neuroradiologischen Gefäßtherapie, so Buttmann über die zertifizierte "Stroke Unit" der Klinik.
Das neugegründete Netzwerk verbessere nicht nur die Versorgung von Schlaganfallpatienten und -patientinnen weiter, sondern intensiviere die Zusammenarbeit bei anderen neurologischen Gefäßerkrankungen wie Fehlbildungen oder Aneurysmen. In Zeiten überall knapper werdender Ressourcen, Personalmangel und sinkender Bettenzahlen stelle die vertiefte Zusammenarbeit der Kliniken eine positive Entwicklung für Patientinnen und Patienten dar.
Das volle Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten der Netzwerkpartner kann ausgeschöpft werden
Man könne das volle Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten aller Netzwerkpartner ausschöpfen. Patienten und Patientinnen der Partnerkliniken würden bevorzugt übernommen. Die Zusammenarbeit der Fachdisziplinen Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Kardiologie, Anästhesiologie und Gefäßchirurgie schaffe eine innovative, überregionale Versorgungsstruktur.
Neben dem Uniklinikum Würzburg und dem Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim sind das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt, die Helios-Klinik Erlenbach, die Klinik Kitzinger Land, das Klinikum Main-Spessart in Lohr, die Main-Klinik Ochsenfurt, das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt, die Rotkreuzklinik Wertheim und das Klinikum Würzburg Mitte Partner des "Neurovaskulären Netzwerks Unterfranken".
Bei der konstituierenden Sitzung wurde Professor Dr. Karl Georg Häusler von der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg zum Sprecher gewählt. Er ist für drei Jahre mit der Koordination der Arbeit des Netzwerks betraut. Im Anschluss soll diese Aufgabe vom Rhön-Klinikum-Campus in Bad Neustadt übernommen werden.
Neben regelmäßigen Treffen zum fachlichen Austausch und zur Qualitätssicherung soll eine gemeinsame Behandlungsleitlinie implementiert werden. Außerdem steht eine enge Zusammenarbeit mit außerklinischen Partnern, von Erstversorgern bis hin zu den Ärztlichen Leitern der Rettungsdienste in der Region auf der Agenda.
Gemeinsam mit dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Uni Würzburg werden Ärztinnen und Ärzte der Netzwerk-Kliniken wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten. Eine Zertifizierung durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft strebt das neue Netzwerk noch für das Jahr 2023 an.