
Gedenkstättenarbeit lebt vom Austausch, doch dieser war zwei Jahre lang nur sehr eingeschränkt möglich. Daher freut sich der Verein „die schul. – Gedenkstätte Synagoge Wenkheim e.V.“ laut seiner Pressemitteilung nach all den Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie in diesem Jahr wieder, seine Pforten für Konzerte, Themenabende, Filme und Führungen öffnen zu können.
Ein buntes und vielfältiges Programm erwartet die Gäste des Synagogen-Vereins. Am Donnerstag, 7. April, wird die Saison mit einem Konzert des Hamburger Rotenbeck-Trios eröffnet. Die Gitarren-Virtuosen kennen die Synagoge von eigenen Besuchen und freuen sich darauf, ihre feinfühligen musikalischen Künste in der wunderbaren Akustik des Betsaals präsentieren zu können. Am Samstag, 9. Mai, versucht Mario Adorf im Film "Der letzte Mentsch" in der Rolle des Marcus Schwartz als KZ-Überlebender seine jüdische Identität zu beweisen, um ein jüdisches Begräbnis zu erhalten.
Bärbel Schäfer liest
Ein besonderes Highlight konnte der Verein laut seiner Mitteilung für den Sonntag, 29. Mai, organisieren: Bärbel Schäfer liest live aus ihrem Buch „Meine Nachmittage mit Eva“, einer alten Frankfurter Dame, die die Shoa überlebt hat und mit der sich die TV-Moderatorin intensiv angefreundet hat. Einen guten Monat später, am 26. Juni, stellt der Synagogen-Verein seine über 1200 Titel umfassende Bibliothek vor und kombiniert das mit einem bewirteten Literatur-Café, in dem ausgewählte Leckerbissen präsentiert werden.
Am 3. Juli tischt das Duo Adafina einen feurigen musikalischen Eintopf auf: fröhlicher Klezmer, leichtfüßiger Tango, erhabener Barock und afroamerikanische Rhythmen. In die Feriensaison werden die Gäste entlassen am 15. Juli mit einem Themenabend zur Frage „Zuhause zu Gast" – wie wollen wir in einer multikulturellen Gesellschaft miteinander leben?
Ferien-Kino für Kinder
Während des Sommers wird wieder ein Kinder-Ferien-Kino organisiert, für jüngere und etwas ältere Schulkinder. Zurück aus den Sommerferien erwartet die Besucher am 19. September ein Film nach einer wahren Begebenheit. Den historischen Hintergrund bildet das Rettungsprojekt Moses, das Mitte der 80iger-Jahre fast 8000 äthiopische Juden vor einer Hungersnot evakuierte. Eines dieser nach Israel verschickten Kinder findet als Arzt nach langen Wirren zurück zu seiner Mutter.
Noch einmal erklingt Musik, und zwar am 15. Oktober, wenn die Geigerin Jutta Bogen ihr Programm über die Gailinger Megille präsentiert: die musikalische Chronik des Lebens in ihrer jüdischen Heimatgemeinde am Oberrhein. Und am 11. 11. schließlich gibt es einen „passend-unpassenden“ Themenabend über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem jüdischen Purim-Fest und dem christlichen Karneval.
Wer neben den vielfältigen Veranstaltungen in Muße die Gedenkstätte besuchen möchte, kann das von Mai bis Oktober samstags und sonntags jeweils von 14.30 bis 16.30 Uhr, oder aber nach Vereinbarung.
Weitere Informationen auf der Vereins-Homepage www.synagoge-wenkheim.de