Der Naturschutzverband BUND Baden-Württemberg dringt auf die Einrichtung des umstrittenen Nationalparks im Schwarzwald. „Sowohl die Natur als auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort würden deutlich von dem Schutzgebiet profitieren“, sagte Landeschefin Brigitte Dahlbender auf einer Delegiertenversammlung in Bad Boll (Kreis Göppingen) laut Mitteilung vom Sonntag. Für den Erhalt und die Entwicklung der Natur sei der Nationalpark besonders wichtig, da biologische Prozesse nur in einem dauerhaft unbewirtschafteten Areal ungestört ablaufen können.
Der Landesverband des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) setzt sich seit Jahren für einen Nationalpark im Nordschwarzwald ein. Der für die Region zuständige BUND-Funktionär Walter Appenzeller sagte: „Die Impulse für die Wirtschaft vor Ort wären bedeutend, insbesondere für den Tourismus und für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft.“ Die Marke Schwarzwald würde dauerhaft gestärkt. Zudem gebe es nur im Schwarzwald ausreichend große unzerschnittene Flächen, die sich in staatlichem Besitz befinden, sagte Appenzeller.
Der Nationalpark wird etwa von der holzverarbeitenden Industrie und kleinen Sägereien kritisch gesehen. Im Landtag lehnte zuletzt die FDP das Projekt ab, die Fläche sei nicht groß genug.