Wie in den Jahren zuvor öffnet das Buchlerhaus in Tauberbischofsheim wieder zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September. Nachdem im vergangenen Jahr die glanzvoll restaurierte Nordfassade gezeigt wurde, steht diesmal die Tenne im Mittelpunkt, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei vielen Arbeitseinsätzen haben Mitglieder und Helfer von KulturGut die Fachwerkwände verputzt, die Balken bearbeitet und den Lehmboden nivelliert. Dort soll zum Abschluss im Frühjahr ein Stampflehmboden eingebracht werden. Ein durchlaufender Steg soll die zu den Räumen und nach außen führenden Einzeltreppen ersetzen.
Im Haupthaus läuft am Tag des offenen Denkmal sowie an zwei weiteren Wochenenden, die Kunstausstellung „raUMgeben5“. Zum fünften Mal stellen vier Künstlerinnen und Künstler zeitgenössische Kunst in Malerei, Fotografie und Skulpturen aus. Den ganzen Tag werden Führungen durch das gesamte Buchleranwesen angeboten. Auch das Kulinarische und die Gemütlichkeit kommen bei Kaffee und Kuchen nicht zu kurz, heißt es in der Mitteilung.
Aufbereitungsanlage bedroht das Projekt
Ein besonderes Angebot besteht für Freunde des Flohmarktes. Im Innenhof, im großen Weinhandelskeller und bei schönem Wetter auf der Wiese bietet der Verein alten und interessanten Krempel und so manche Rarität. Auch viele zum Teil neue Bücher und Bildbände sind zu Flohmarktpreisen zu erwerben.
Vor 15 Jahren erwarb der Verein KulturGut das barocke, aber damals sehr heruntergekommene Buchlerhaus. Seitdem sind viel Kraft, Energie und Idealismus und viele tausend Arbeitsstunden in das Projekt geflossen. Neben der Straßenfassade wurden das Kellerhaus und die Scheune mit großem personellem und finanziellem Aufwand saniert. Viele Menschen haben dazu Geld gespendet. Besonders die Nachkommen der Gerlachsheimer Weinhändler-Dynastie Buchler haben sich eingebracht und anonyme Spender über die Bürgerstiftung Lauda-Königshofen. Auch öffentliche Gelder von Denkmalamt, Denkmalstiftung, Stadt und Landkreis wurden verwendet.
Allerdings bedroht die Abfallaufbereitungsanlage der Firma Konrad Bau das Projekt. Denn es wäre laut Pressemitteilung fragwürdig, ob bei dem zu erwartenden LKW-Schwerlastverkehr und den damit verbundenen Erschütterungen, Abgasen und Feinstaub weitere Restaurierungsarbeiten sinnvoll wären. Deshalb ist KulturGut e.V. am Widerspruchsverfahren beim Regierungspräsidium Stuttgart beteiligt und hofft, dass für die Anlage ein alternativer Standort gefunden wird.