(dpa/lsw) Sie protzen mit der PS-Stärke ihrer Autos und fahren illegale Rennen – Raser auf Stuttgarts Partymeile sollen künftig schneller erwischt werden. „Ich freue mich über jeden, der die ,Theo‘ besucht, aber Rasen geht nicht“, sagte Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montag auf der Theodor-Heuss-Straße. Dort wurden am Montag zwei neue Blitzer in Betrieb genommen. Beide Geräte kontrollieren nun, ob das Tempolimit von 50 Stundenkilometern am Tag und 30 in der Nacht eingehalten wird.
Unfälle mit Rasern hatten Anlass für das Sicherheitskonzept gegeben. Die Stadt erwartet eine sofortige Verbesserung der Probleme mit Verkehrsrowdys. „In allen deutschen Städten scheint es ein Hype zu sein, rumzurasen“, sagte Kuhn. Erst am vergangenen Donnerstag erfasste ein Raser bei einem illegalen Rennen in Nordrhein-Westfalen das Auto einer Familie, ein Sechsjähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt. In Stuttgart habe man versucht, Protzfahrten durch Polizeikontrollen einzudämmen. „Danach sind die aber wieder auf Rallye gegangen“, sagte Kuhn.
Die Polizei hofft, dass die Attraktivität der Meile für Raser aufgrund der Blitzer schwindet und Feiernde, die zum Teil auf Terrassen an der Straße sitzen, künftig sicherer sind. Seit Mitte Mai gilt auf der Partymeile Tempo 30 von 22 bis 6 Uhr. Es handelt sich nach Angaben der Stadt um die erste Tempo-30-Zone, die in Stuttgart aus Sicherheitsgründen eingerichtet wurde. Die Blitzer haben 160000 Euro gekostet, für den Unterhalt sind jährlich 8000 Euro geplant. Wer nachts mit mehr als 50 Stundenkilometern geblitzt wird, müsse mit einem Punkt und 100 Euro Strafe rechnen, sagte der Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Ordnung, Martin Schairer.
Zusätzlich ist weiterhin die Polizei unterwegs und kontrolliert Fahrzeuge auf unerlaubte oder nicht eingetragene bauliche Veränderungen. „Oftmals werden pro Nacht zwei bis vier Autos sichergestellt“, sagte ein Polizeisprecher.
