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Tauberbischofsheim
Blauzungenkrankheit im Main-Tauber-Kreis festgestellt
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 27.09.2024 02:38 Uhr

Die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV-3) wurde im Main-Tauber-Kreis bisher in sieben Schaf- und sechs Rinderbetrieben amtlich festgestellt. Sie hat sich seit der ersten amtlichen Feststellung am 8. August im Rems-Murr-Kreis nahezu in ganz Baden-Württemberg in bereits über 700 Betrieben und deutschlandweit im Jahr 2024 in über 10.000 Betrieben ausgebreitet. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis entnommen.

Die Ausbreitung erfolgte vom Nordwesten über das gesamte Bundesgebiet. Die Ansteckung findet durch Stechmücken (Gnitzen) von Tier zu Tier statt. BTV-3-Infektionen betreffen vor allem Rinder und Schafe. Das Virus ist für den Menschen nicht gefährlich. In den betroffenen Beständen erkrankten bisher circa drei Prozent der Rinder und zwei Prozent der Schafe.

Bei Schafen verliefen die Infektionen deutlich schwerer und es verendeten mehr als ein Viertel der erkrankten Tiere. Bei Rindern starben dagegen rund drei Prozent der erkrankten Tiere. Die Impfung mit inaktivierten BTV-3-Impfstoffen ist die einzige wirksame Maßnahme, um Tiere vor Krankheit und Tod zu schützen. Kranke Tiere dürfen nicht aus dem Bestand verbracht werden.

Deutlich weniger Todesfälle

Seit Juni dieses Jahres gibt es einen BTV-3-Impfstoff, der auf der Grundlage einer Eilverordnung des Bundes angewendet werden kann. Zwar kann es auch mit einer Impfung zu Krankheitsfällen kommen, dann aber insgesamt mit milderem Verlauf und deutlich weniger Todesfällen.

Der Leiter des Veterinäramtes Main-Tauber-Kreis, Dr. Gerhard Wegmann, zeigt sich erfreut darüber, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium mit seiner Eilverordnung "schnell und unbürokratisch" gehandelt habe. "Die Impfstoffe sind sicher und wirksam, so dass ich allen Tierhalterinnen und Tierhaltern nur dringend empfehlen kann, ihre Tiere impfen zu lassen. Dadurch kann eine möglichst hohe Impfdecke erreicht und Tierleid vermindert werden", erklärt Dr. Wegmann.

Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Schafhalter mit dem Ziel, möglichst flächendeckend immune Tiere zu erhalten, um das Kursieren der Seuche zu stoppen. Daher wurde seine bisherige Unterstützung der BTV-3-Imfpung der Schafe von 0,90 Euro auf 1,40 Euro pro Impfung erhöht und beträgt mit dem Anteil der Tierseuchenkasse von einem Euro nun insgesamt 2,40 Euro pro Schaf.

Die Erhöhung gilt auch rückwirkend für bereits erfolgte Impfungen im Jahr 2024. Eine gesonderte Antragstellung bei der Tierseuchenkasse für die Gewährung des erhöhten Impfzuschusses ist laut der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg nicht erforderlich. Die Impfung von Rindern wird weiterhin mit zwei Euro pro Tier bezuschusst.

 
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