
Mit schelmischen Humor aus dem Neckar-Odenwald-Kreis und bissigen politischen Kommentaren sorgte Rolf Miller für gute Laune unter den Veranstaltungsbesuchern.
Das Licht auf der Bühne ging an, auf der Bühne stand nur ein Stuhl und auf diesem spielte sich die ganze One-Man-Show ab. Die humoristische Reise führte in die aktuelle sportliche Landschaft rund ums runde Leder. Und wer ist da zurzeit die gefragteste Person? Natürlich Jupp Heynckes, der neue Trainer vom FC Bayern München. Wie zu hören war, will der Bayernheld sein Team wieder neu aufstellen und auch die alten Helden zurückholen.
Ein besonderer Held ist für Miller auch der Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt. Wie zu hören war, soll sich ein Rollstuhl nur bei dessen Berührung von selbst bewegt haben.
Auch über zwischenmenschliche Beziehungen hatte sich Miller so seine Gedanken gemacht. Und dabei stellte er auch die Frage warum Scheidungen so teuer seien? Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Weil sie es wert sind.“
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 findet im ab November in Katar statt. Aber warum ausgerechnet zu dieser Jahreszeit. Auch hier hatte Miller eine Antwort parat: „Das wäre so, damit die Spieler dort verdampfen“. Die Politiker Putin, Erdogan und Trump erinnern ihn irgendwie an die Comedyserie „Two and a half man“. Der einzige Koreaner mit Übergewicht ist Kim Jong-Un, der stets mit seinen Atombomben über dem Atlantik prahlt. Alles über dem Atlantik prallt bei Miller ab, denn das Wasser wird nie so heiß wie es ist.
In Hamburg wurde kürzlich wieder ein Isis oder IS geschnappt, dessen Vater und Großvater schon explodiert sind. In dessen Familie ist es bereits schon Tradition, denn er wird bereits in der dritten Generation explodiert. Humor darf durchaus auch etwas schwarz sein.
Rolf Miller ist ein Kind der 1980er Jahre und damals war alles anders. Seine Lieblingssendung war Miami Vice mit seinen Helden Crockett und Tubbs. Don Johnson sei damals so blöd gewesen, dass man ihn auch in seine Klasse hätte setzen können. Als die Sendung über die Bildschirme lief, war 1989 noch so weit weg. Doch in diesem Jahr stolperte Genscher in Prag auf den Balkon der deutschen Botschaft und dann war alles vorbei. Einer der Ostler sagte damals wir sind ein Volk. Der Westler erwiderte: „Wir auch“.
Einer der Bekannten von Miller ist jetzt Veganer. Veganer essen ja nicht einmal Eier – aber wie panieren die dann ihre Schnitzel? Diese Frage beschäftigte Miller sehr. Zu seinen großen Kinohelden zählten Bud Spencer und Terence Hill. Spencer war kein Ami aber ein Schauspieler, so Miller satirisch. Bei den Filmen knallte es so richtig, wenn die Helden ihre Gegner verdroschen. Bei seinen privaten Kloppereien hörte sich hingegen alles immer nur wie ein Schlag auf Watte an.
Auf die Frage wie er auf seine Ideen für seine Bühnenshow komme, sagte er, dass diese aus Fußballerinterviews entstehen. Ein Beispiel hierzu hatte er parat: Fußballlegende Paul Breitner sagte einmal: „Alle hatten die Hose voll, aber bei mir lief es schon ganz flüssig.“
Am Ende des lebhaften Abends musste Miller nach stürmischem Applaus noch einige Zugaben geben. Er wandte sich ans Publikum und sagte: „Sie waren sehr gut – ich war auch da. Sie waren aber auch sehr schön und das ist mir wichtig, denn ich muss sie ja zwei Stunden anschauen“.