Der Auftakt liegt fast 20 Jahre zurück: Ausgestattet mit einer Baby-Badewanne, Salatschüsseln und Schneidebrettchen begannen einige Mütter zum Schuljahr 1994/95 in der Aula des Martin-Schleyer-Gymnasiums Lauda, den Schülern in der Mittagspause eine Kleinigkeit anzubieten. Nicht entmutigt durch fehlenden Herd, fehlendes Wasser und fehlenden Strom. Aus der bescheidenen Premiere entwickelte sich der Verein „Cafeteria im Schulzentrum – Eltern kochen für Schüler“. Inzwischen in erheblich vergrößerten Räumlichkeiten, wobei der neue Speisesaal mit rund 150 Sitzplätzen die doppelte Anzahl als zuvor aufweist.
Bei einem Tag der offenen Tür am Samstag, 23. November, ist Gelegenheit, den mit Kücheneinrichtung insgesamt knapp 550 000 Euro teuren An- und Umbau von 14 bis 18 Uhr der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Es war eine Zeit ohne Ganztagesschule und warmes Mittagessen, erinnern sich die Vorsitzende Annette Vogel und Schriftführerin Gaby Neckermann. „Wir waren einfach eine Schule im ländlichen Raum mit sehr vielen auswärtigen Schülern, die über Mittag nicht nach Hause fahren konnten“, sagen sie. „Wir waren damals besonders auf Spenden, wie Obst, Gemüse, Milch oder Eier, durch die Eltern, die nicht praktisch mitarbeiten konnten, angewiesen“, ergänzten die Vereinsvertreterinnen in ihrem Rückblick.
1996 wurde der Kopierraum in eine kleine Küche umgebaut. Das Angebot wurde Stück für Stück ausgebaut. Ab Mai 2001 stand sogar eine professionell ausgestattete Küche und genügend Platz zur Verfügung. Vorerst – nach etlichen Jahren wurde erneut ein Ausbau notwendig, der jetzt fertiggestellt ist.
„Auch die Schüler sind begeistert vom neuen Speisesaal“, berichten Vogel und Neckermann. Dazu hat der Cafeteria-Verein mehr als 10 000 Euro beigesteuert, berichten sie stolz.
Die Cafeteria
Das Team besteht derzeit aus einem rund 80-köpfigen Personalstamm, darunter zwei Männer. Erwünschte Neuzugänge melden sich am besten beim Tag der offenen Tür am Samstag, 23. November, von 14 bis 18 Uhr.
Im Laufe der Jahre bewältigte das Team der „Cafeteria im Schulzentrum – Eltern kochen für Schüler“ neben den vielen Verabschiedungen der Abiturienten bereits zahlreiche große Veranstaltungen und Feste, so beispielsweise die Offensive zum Schulsport im Juni 2001 mit der Versorgung von über 200 Lehrern oder die Jumelage-Feier im Juli 2001 mit der französischen Partnerstadt Boissy-Saint-Léger, als man an die 500 Teilnehmer verköstigte.
Neben Bällen zum Tanzkurs-Abschluss gemeinsam mit allen Schulen zeigte man sich unter anderem beim Rhein-Main-Donau-Cup 2005 aktiv; mit einen Höhepunkt bildete jedoch die Einweihung der neuen Sporthalle 1999. Damals übergab man dem Verein „Hilfe für Kinder in Not“ eine Spende in Höhe von 7160 Mark.
In ganz anderen Dimensionen bewegt sich allerdings der Um- und Erweiterungsbau am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda, der Kosten von 435 000 Euro verursachte – zuzüglich der noch einmal extra aufgemöbelten Küchenausstattung über 110 000 Euro, auch bedingt durch eine zweite Ausgabestelle.
Die Förderung belief sich hierbei auf beinahe 60 Prozent, resultierend aus 187 000 Euro durch das Schulbauprogramm und 110 000 Euro vom Ausgleichsstock.
Bei einem umbauten Raum mit einem Volumen von knapp 600 Kubikmetern kam eine 145 Quadratmeter große Fläche neu hinzu; die interne Umgestaltung betraf noch weitere 190 Quadratmeter. FOTO: bix