Über den aktuellen Stand der beruflichen Ausbildung im Main-Tauber-Kreis ließ sich der Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart informieren. In dieser Auskunft wurde bestätigt, dass sich der Main-Tauber-Kreis beispielsweise seit dem Schuljahr 2020/2021 an der vom Wirtschafts- und Arbeitsministerium geförderten Neugestaltung des Übergangs von der Schule zum Beruf beteilige. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, der folgende Informationen entnommen sind.
Ebenso seien die vom Landesministerium bezuschussten Ausbildungsbotschafter an den Schulen im Main-Tauber-Kreis aktiv. Damit Zugewanderten der Einstieg in eine Ausbildung gleichermaßen gelinge und Ausbildungsverhältnisse stabilisiert werden können, unterstütze das Land zudem jeweils eine Person als "Kümmerer" mit dem Ziel einer Integration durch Ausbildung sowie eine Ausbildungsbegleitung mit der Absicht einer erfolgreichen Ausbildung.
"Durch das Förderprogramm 'ProBeruf' des Bundes und des Landes erhalten junge Menschen ebenfalls auch im Main-Tauber-Kreis dabei Unterstützung, die für sie richtige Berufswahl zu treffen. So bekommen sie die Gelegenheit, Ausbildungsberufe in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte praktisch und handlungsorientiert zu erproben sowie kennenzulernen", berichtete Wolfgang Reinhart.
Ende Dezember 2022 gab es nach Angaben des Statistischen Landesamtes kreisweit in regionalen Betrieben 2337 Auszubildende im dualen Ausbildungssystem. Zum Stichtag 30. September 2023 waren bei der Bundesagentur für Arbeit 119 unterschiedliche Berufe inklusive Berufsausbildungsstellen im Main-Tauber-Kreis gemeldet.
Die Anzahl der ausgeschriebenen Ausbildungsstellen betrug demnach für das Berichtsjahr 2020/2021 (in Klammern die unbesetzten Stellen) 1252 (131), für 2021/2022 1447 (223) und für 2022/2023 1480 (264). Eine Auswertung der Berufsausbildungsstatistik durch das Statistische Landesamt zeigt für 2020 in den dualen Berufsausbildungen 752, für das Jahr 2021 760 und für 2022 802 erfolgreich bestandene Abschlussprüfungen.
"Insgesamt wurden im Jahr 2022 kreisweit 199 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst, deren Vertragsschluss zwischen 2019 und 2022 lag", bilanziert Reinhart. In den Jahren 2020 und 2021 sei ein Großteil der Vertragsauflösungen im ersten Ausbildungsjahr erfolgt.
Hinsichtlich der Relation zwischen Bewerbern und Stellen im Main-Tauber-Kreis sei bei den folgenden Berufsausbildungsgruppen eine Unterbesetzung besonders hervorstechend: Rohstoffgewinn, Glas- und Keramikverarbeitung, Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Holzbearbeitung und -verarbeitung, Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe, Hoch- und Tiefbau, Gebäude- und Versorgungstechnik, Einkauf, Vertrieb und Handel sowie Mathematik-Biologie-Chemie- und Physikberufe.
Eine Überbesetzung, also mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen, gebe es in den Berufshauptgruppen Bauplanung, Architektur und Vermessung, Recht und Verwaltung, Werbung, Marketing und Medien sowie darstellende und unterhaltende Berufe.
„Junge Menschen haben beruflich riesige Chancen und vielfältige Möglichkeiten wie vielleicht noch keine Generation zuvor“, konstatiert Reinhart.