Nach monatelangen Restaurierungsarbeiten sind seit Mittwoch vier Skizzenkartons des Hofmalers Joseph Anton von Gegenbaur (1800-1876) im Neuen Schloss in Stuttgart zu sehen.
Die Werke seien bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert worden, sagte Patricia Peschel, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten. Die Staatssekretäre Klaus-Peter Murawski (Grüne) und Ingo Rust (SPD) eröffneten die Ausstellung gemeinsam mit Marion Caspers-Merk, der Geschäftsführerin der Toto-Lotto GmbH.
Special Effects
Die mit Kohle und Kreide bemalten 3,5 mal 3,5 Meter großen Skizzen des Hofmalers zeigen vor allem Schlachten der württembergischen Geschichte. Besucher der Ausstellung können so unter anderem den damaligen Graf Eberhard III. in Siegerpose vor der brennenden Burg Berneck im Jahre 1395 betrachten. Tatsächlich habe die Burg allerdings nie gebrannt. Der Maler hätte hier mit „Special Effects des 19. Jahrhunderts“ gearbeitet, sagte die Konservatorin.
Die zerbrechlichen Werke wurden anlässlich des 50. Jahrestags des Wiederaufbaus des Neuen Schlosses restauriert. Die Lotterie hat das Projekt mit 85 000 Euro unterstützt. Es handele sich bei dem Geld um nicht abgeholte Gewinne.
Die Skizzen waren Vorlage für historische Gemälde. 16 der sogenannten Fresken fielen im Zweiten Weltkrieg einem Brand im Neuen Schloss zum Opfer – 13 Kartons mit Skizzen blieben erhalten. Die Restaurierung der Skizzen wurde im Frühjahr von Fachleuten der Werkstätten der Staatlichen Schlösser und Gärten in Karlsruhe und Ludwigsburg durchgeführt.
Noch bis Samstag, 13. September, haben Interessierte die Möglichkeit, die Werke zu besichtigen.