Für alle Wanderfreunde, die eine schöne Tour in der Region suchen, die nicht zu viele schwierige Anstiege hat, ist der Wanderweg "LT 3 - Wein und Glaube" im Lieblichen Taubertal genau das richtige. Etwa dreieinhalb Stunden sollte man für die Strecke zwischen Wertheim und dem Kloster Bronnbach einplanen.
Die Strecke lockt mit Wiesen, Wald und Weinbergen. Besondere Höhepunkte der Tour sind die 14 sagenumwobene Steinkreuze und ein wunderbarer Talblick aufs Kloster Bronnbach.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Bei der Tour handelt es sich um eine 11,4 Kilometer lange Wanderung durch die Ferienlandschaft "Liebliches Taubertal". Der Ausflug startet in der nördlichsten Stadt Baden-Württembergs, Wertheim, die direkt an der Grenze zu Bayern liegt. Genau hier fließen auch Tauber und Main zusammen. Der Wanderweg schlängelt sich auf einem Höhenweg an der Tauber entlang mit tollem Ausblick aufs Taubertal, insbesondere Waldenhausen und Reicholzheim. Ziel ist das Kloster in Bronnbach.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Wertheim ist mit dem Auto leicht über die A 3 zu erreichen. Sowohl von der Ausfahrt Marktheidenfeld als auch von der Ausfahrt Lengfurt sind es jeweils noch circa zehn Kilometer bis in die Stadt. Je nach Ausgangspunkt führen auch die A 7 oder die A 81 nach Wertheim.
Kostenlose Parkmöglichkeiten (über drei Stunden) gibt es an der Main-Tauber-Halle. Von hier läuft man rund acht Minuten bis zum Startpunkt der Wanderung an der Stiftskirche. Kostenpflichtige, nah gelegene Parkplätze gibt’s in der Tiefgarage Mühlenstraße oder in der Parkgarage Altstadt (P1).
Auch eine Anreise mit dem Zug ist möglich: Wertheim liegt an der Bahnlinie Frankfurt/Aschaffenburg/Lauda/Bad Mergentheim/Ulm/Friedrichshafen. Vom Wertheimer Bahnhof benötigt man circa acht Minuten zu Fuß bis zum Startpunkt der Wanderung.
3. Warum sollte ich dorthin?
Die Urlaubsregion "Liebliches Taubertal" zeichnet sich unter anderem durch sanfte Hügel und einen kurvenreichen Flussverlauf der Tauber sowie sehenswerte Burgen, Kirchen und historischen Anlagen aus, die diesem Landstrich einen erlebnisreichen Charakter verleihen. Der LT 3 "Wein und Glaube" bietet Ausflüglern eine abwechslungsreiche Route, die Natur, Geschichte und kulturelle Sehenswürdigkeiten mit tollen Ausblicken ins Taubertal vereint.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der Wanderweg startet an der evangelischen Stiftskirche in der Wertheimer Innenstadt. Im Jahr 1384 legte Graf Johann I. von Wertheim den Grundstein für die spätgotische, dreischiffige Basilika. Von hier führt die Tour stadtauswärts Richtung Waldenhausen vorbei am Glasmuseum und dem Rathaus. Kurz vor dem Ortsende zweigt der Weg links in die Mühlensteige ab. Hier erfolgt ein kurzer Aufstieg zum Höhenweg. Markiert ist die Wanderroute mit einem weißen "LT 3" auf blauem Grund. Auf naturbelassenen Wegen geht es vorbei an früheren Weinbergen, Streuobstwiesen und vielen Trockenmauern – zunächst mit herrlicher Aussicht auf Waldenhausen und im Anschluss auf Reicholzheim.
Nach rund 5,7 Kilometern erreichen Wanderer den Aussichtspunkt an der Dreifaltigkeitskapelle Reicholzheim. Hier laden Bänke mit einem tollen Panoramablick auf den Erholungsort zur Rast ein. Wenige Meter unterhalb steht außerdem das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des 1. und 2. Weltkriegs erinnert. Nach der Dreifaltigkeitskapelle gibt es eine Passage, an der die Wegführung nicht eindeutig ist. Statt des Tourenlogos weist hier aber ein hölzernes Schild mit "Rundweg" in die richtige Richtung.
Etwas weiter führt die Tour an der größten Ansammlung von Steinkreuzen in Süddeutschland vorbei. Bei dem Steinkreuznest bei Reicholzheim handelt es sich um 14 Kreuze aus Buntsandstein, die nebeneinander in eine Stützmauer eingelassen wurden.
Im Anschluss geht’s durch die letzte noch bewirtschaftete Terrassensteillage im Taubertal, dem Weinberg Satzenberg. Mit einer herrlichen Aussicht auf das Kloster Bronnbach laden auch hier Bänke zum Verweilen ein.
Der gut ausgeschilderte Wanderweg führt zudem am Schafhof vorbei, wo quirlige Hühner an Sommertagen frei umherlaufen. Nach rund zehn Kilometern erreichen Ausflügler die Konradskapelle, die von Fürst Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg errichtet wurde. Von hier ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Zielpunkt der Wanderung, dem Kloster Bronnbach. Oberhalb der Klostermauern befindet sich noch eine Besonderheit: Hier plätschert der historische Bachlauf Schneidersrain, der auch als Naturdenkmal ausgewiesen ist.
Zurück nach Wertheim geht’s mit dem Zug vom Bahnhof in Bronnbach, den man vom Kloster in wenigen Minuten über die Tauberbrücke erreicht. Tagsüber fahren die Züge ungefähr stündlich und benötigen rund 18 Minuten bis Wertheim.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in 3,5 Stunden gut machbar. An vielen Stellen laden Bänke zu Rast ein. Wer dort seine Brotzeit oder den Ausblick in aller Ruhe genießt, braucht vielleicht etwas länger.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist das ganze Jahr über möglich. Besonders reizvoll ist die Tour aber von Frühling bis in den Herbst hinein, wenn die Natur in ihren jahreszeitüblichen Farben erstrahlt. An wärmeren Tagen sollte man unbedingt an ausreichend Getränke denken, da man häufig der Sonne ausgesetzt ist. Aus dem gleichen Grund dürfen Sonnencreme und eine gute Kopfbedeckung im Gepäck nicht fehlen.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Wanderung weist nicht allzu viele Steigungen auf und ist insofern als leicht einzustufen und mit jedem Fitnesslevel machbar.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Wer gleich zu Beginn – oder später nach der Rückkehr – Hunger oder Durst verspürt, kann sich in Wertheim entweder noch etwas in einem Geschäft mitnehmen oder in einer der ansässigen Gaststätten verköstigen. Direkt auf der Wanderroute gibt es keine Möglichkeit einzukehren. Am Ende der Tour gibt’s direkt am Kloster einen Biergarten und ein Restaurant. Diese haben nach Auskünften des Betreibers täglich von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
Wertheim: Wer sich zu Beginn der Wanderung nicht im Vorfeld in Wertheim umgesehen hat, sollte das unbedingt bei der Rückkehr machen. Sehenswert sind die Burg Wertheim, das Schlösschen im Hofgarten, das Grafschaftsmuseum und das Glasmuseum sowie die historische Altstadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern.
Kanustation Bronnbach: Wer nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Wertheim fahren will oder sich nach der Wanderung auf der Tauber noch ein bisschen erfrischen möchte, kann sich im Kloster Bronnbach ein Kanu oder ein Stand-up-Paddle-Board leihen. Weitere Infos: www.tauberkanu.de
Tauberbischofsheim: In rund 17 Fahrminuten erreicht man die über 1250 Jahre alte Stadt, die über eine hübsche Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Gebäuden verfügt. Besonders sehenswert sind das Rathaus und das kurmainzische Schloss mit Türmersturm.
Burg Gamburg: Die Burg und der Burgpark in Gamburg liegen nur neun Fahrminuten entfernt. Die Burg wurde nie zerstört und wird bis heute bewohnt – angeblich sogar von 21 Geistern.