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Bad Mergentheim
Auktion: Residenzschloss Mergentheim erwirbt historisches Gemälde
Das Gemälde Marienkrönung kann nun im Residenzschloss Mergentheim begutachtet werden.
Foto: Nicole Scheuerbrandt | Das Gemälde Marienkrönung kann nun im Residenzschloss Mergentheim begutachtet werden.
Bearbeitet von Marius Flegler
 |  aktualisiert: 31.07.2023 03:45 Uhr

Das Residenzschloss Mergentheim war die Zentrale des Deutschen Ordens, der in ganz Europa seine Niederlassungen hatte. Bei einer Kunstauktion konnte jetzt das Gemälde "Marienkrönung mit Stiftern" aus dem 16. oder 17. Jahrhundert erworben werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Anstalt Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, der auch folgende Informationen entnommen sind. Das Bild ergänzt die umfangreiche Sammlung des Schlosses.

Beim Motiv handelt es sich um eine bewegende Szene des Glaubens: Mehrere Männer und Frauen aus verschiedenen Familien sind im Gebet an die heilige Jungfrau Maria und das Jesuskind versunken. In ihren Händen halten sie Rosenkränze. Zwei Engel krönen die Gottesmutter. Das Gemälde ist nicht nur ein frommes Zeugnis, sondern verdeutlicht die Geschichte und Bedeutung des Deutschen Ordens. Bisher gibt es nichts Vergleichbares in der Sammlung des Deutschordensmuseums.

Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, betont die Bedeutung des Gemäldes und bekräftigt den Auftrag ihrer Institution: "Auch zukünftig werden die Sammlungen des Residenzschlosses Mergentheim zur Geschichte des Deutschen Ordens weitergeführt. Dabei sind für uns nicht nur Objekte zu Mergentheim – Schloss und Ordenszentrale – relevant, sondern auch Objekte, die die europaweite Verbreitung des Deutschen Ordens deutlich machen."

Gemälde wird restauriert, Hintergründe recherchiert

"Das Deutschordensmuseum und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bemühen sich um den Erhalt kulturellen Erbes", erläutert Michael Hörrmann, Geschäftsführer des Deutschordensmuseums Bad Mergentheim. Er gibt damit einen Ausblick auf die Zukunft des Bildes. Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Region Hohenlohe bei den Staatlichen Schlössern und Gärten, erkannte den besonderen Stellenwert des Bildes bei der Kunstauktion sofort: Auf dem Gemälde ist ein Angehöriger des Deutschen Ordens zu erkennen – der weiße Umhang mit dem schwarzen Kreuz ist das eindeutige Erkennungszeichen. Das Wappen, das vor ihm zu sehen ist, verrät, dass er aus der berühmten Nürnberger Patrizierfamilie Holzschuher stammt.

Vermutlich handelt es sich bei den betenden Personen um die Stifter des Bildes. Um Genaueres sagen zu können, steht jedoch erst einmal Fleißarbeit an: Zunächst müssen die Wappen den Familien zugeordnet werden. Möglicherweise lässt sich darüber klären, wer die abgebildeten Personen waren und wann sie lebten. Maike Trentin-Meyer verweist zudem auf die Verbindung von Mergentheim und Nürnberg.

Dort hatte der Deutsche Orden eine Niederlassung, eine sogenannte Kommende, die von Mergentheim aus regiert wurde. Denn im Schloss hatte der Deutsche Orden, der damals in ganz Mitteleuropa aktiv war, seine Zentrale. Die St. Elisabeth-Kirche und die Jakobskirche im Westen Nürnbergs waren Deutschordenskirchen. Eventuell stammt das Gemälde aus einem dieser Gotteshäuser. Das kostbare Stifterbild wird nun im ersten Schritt professionell restauriert. Im Anschluss wird es in der Dauerausstellung zum Deutschen Orden seinen Platz finden.

 
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