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WERTHEIM
Aufbau der Polizeihochschule läuft gut
Bearbeitet von Klaus Richter
 |  aktualisiert: 11.05.2018 02:33 Uhr

Nur noch wenige Wochen, dann nimmt Anfang Juli im Stadtteil Reinhardshof die neue Polizeihochschule Wertheim ihre Arbeit auf. „Es sieht alles wirklich sehr, sehr gut aus“, so fasste Polizeioberrat Richard Zorn in der Sitzung des Wertheimer Gemeinderates den Stand der Vorbereitungen zusammen.

Zorn leitet seit 1. Dezember den Aufbaustab. Künftig wird er verantwortlich sein für die Ausbildung von 300 Polizeibeamtinnen und –beamten und für etwa 80 bis 90 Beschäftigte. Das Land Baden-Württemberg investiert in den neuen Standort insgesamt 13 Millionen Euro, heißt es in einer Pressemitteilung.

Zwischen der früheren Polizeiakademie und der neuen Einrichtung gibt es große Unterschiede, verdeutlichte Zorn. Statt um die Fort- geht es jetzt um die Ausbildung des Polizeinachwuchses. „Das ist unsere Kernaufgabe. Hier werden die Basics vermittelt.“

Offiziell heißt die Einrichtung „Institutsbereich Ausbildung Wertheim der Hochschule für Polizei Baden Württemberg“. Sie ist gegliedert in die Fachbereiche Streife, Verkehr, Kriminalitätsbekämpfung und Fachpraxis. Hier lernen die jungen Polizeibeamtinnen und –beamten ihr Handwerk.

„Wie halte ich ein Fahrzeug richtig an“, oder „wie schaffe ich es, einen Betrunkenen von der Theke wegzubringen“, aber auch „wie binde ich eine Krawatte richtig“, gab der Polizeioberrat den Kommunalpolitikern schmunzelnd einen Einblick in offizielle und eher inoffizielle Ausbildungsinhalte.

Zum 2. Juli – der Monatserste ist ein Sonntag – werden rund 210 Kommissaranwärter des gehobenen Dienstes ihre neun Monate dauernde Vorausbildung in Wertheim beginnen.

Im Anschluss wechseln sie zum Studium an die Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. Zum 3. September kommen dann zwischen 70 und 90 Anwärter des mittleren Dienstes hinzu. Sie absolvieren ihre 30-monatige Ausbildung, mit Ausnahme eines Praktikums an einem Polizeirevier, komplett in Wertheim.

Unterrichtet werden die rund 300 Polizeischüler in zehn Klassen von etwa 40 Fachlehrern. Die Unterbringung erfolgt in Zwei-Bett-Zimmern mit jeweils eigener Nasszelle. Das sei ein Standard, der andernorts nicht selbstverständlich sei. Zorn freute sich zudem, dass die meisten der benötigten Lehrsäle bereits vorhanden sind und es nur einen geringen Bedarf an Modulbauten gibt. Die Kantine wird ab dieser Woche für die neuen Aufgaben hergerichtet. Länger wird es mit der Turnhalle dauern, „wenn die bis zum Sommer 2019 zur Verfügung steht, bin ich zufrieden“.

Als „Glücksgriff“ bezeichnete es Zorn, dass es gelungen ist, auf der gegenüberliegenden Seite der Willy-Brandt-Straße ein Areal anzumieten. Es wird ab 1. Mai vor allem für die fachpraktische Ausbildung ertüchtigt.

Sprecher aller Gemeinderatsfraktionen formulierten ihre Freude über die Rückkehr der Polizei in den Reinhardshof. Ob es einen „Tag der offenen Tür“ in der neuen Polizeihochschule gebe, konnte Zorn noch nicht sagen. Dafür steht bereits die erste öffentliche Vereidigung der Polizeibeamten fest: am 7. September in der Main-Tauber-Halle.

 
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