Lüftungsanlagen für Raumklima oder Brandschutzanlagen sind die Stärke der Firma Systemair mit ihrer deutschen Niederlassung im Boxberg-Windischbucher Gewerbegebiet "Seehof". Die Firma produziert verschiedene Ventilatoren, etwa Dach- oder Tunnelventilatoren, wie Geschäftsführer Stefan Fischer bei einem Besuch des CDU-Landtagsabgeordneten Wolfgang Reinhart erklärte. Weltweit beschäftigt der Konzern 6500 Mitarbeiter, in Deutschland sind es knapp 500.
Sehr zufrieden zeigte sich Fischer mit dem Betriebsergebnis für 2019. Wegen eines geänderten Geschäftsjahres schloss das Jahr erst im Mai 2020. Mit einem Umsatz von 113 Millionen Euro habe man sich gegenüber der vergangenen Jahre stetig weiterentwickelt. Und selbst jetzt in der Corona-Zeit sei die Nachfrage noch nicht zurückgegangen, pflichtete ihm IT-Direktor Jürgen Hernadi bei. Viele Firmen hätten ihre Produktion heruntergefahren, Systemair produzierte selbst zu Zeiten der Ausgangsbeschränkungen ungehindert weiter. Rund 150 Mitarbeiter arbeiten in der Produktion in Boxberg.
Firma liefert nicht an Endkunden, sondern direkt an Installateure
Die Firma, so erfuhr der Abgeordnete, liefert nicht an Endkunden, sondern an den Fachhandel oder direkt an Installateure und Lüftungsbauer. Dabei lege man Wert auf Individualität. "Wir bauen viele Komponenten speziell nach Kundenwünschen", so Fischer, der einer von drei Geschäftsführern ist. Neben Klimageräten für Einfamilienhäuser und größere Wohneinheiten oder Geschäftsräume ist der Brandschutz ein wichtiges Standbein. Die Be- und Entlüftung von Tiefgaragen oder Tunnels spielt dabei einen Schwerpunkt. So hat man beispielsweise die Abluftventilatoren für den Katzenbergtunnel auf der A3 bei Würzburg geliefert oder auch die Ventilatoren für das Parkhaus der Dubai Mall, wo jährlich rund 37 Millionen Menschen einkaufen. Die Absaugung in Treppenhäusern von Hochhäusern gehöre ebenso zum Portfolio.
Bei einem Betriebsrundgang konnte sich Wolfgang Reinhart von der großen Produktpalette der Firma überzeugen. Im großen Prüfstand werden Geräte mit bis zu 600 000 Kubikmeter pro Stunde getestet. Wo immer möglich, wurde während der Coronakrise Heimarbeit angeboten, die von den Mitarbeitern gerne genutzt wurde. Auf diesem Weg will man weiter gehen, eine tägliche Präsenz in der Firma soll nicht mehr zwingend sein. Reinhart versprach, sich weiter für die flexiblen Arbeitsmöglichkeiten einzusetzen. "Denn eines haben wir aus der Coronakrise gelernt, starre Arbeitsregelungen behindern mehr, als sie nutzen", so Reinhart.