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Bad Mergentheim
Apotheken vor Ort stärken
Die Bundestagsabgeordnete Nina Warken (Zweite von rechts) besuchte mit der Vorsitzenden der Frauen-Union Bad Mergentheim Theresia Paul (links) die Janus Apotheke in Markelsheim und sprach mit Apotheker René Wagner (rechts) über die politischen Voraussetzungen für eine gute pharmazeutische Versorgung auf dem Land.
Foto: Wagner | Die Bundestagsabgeordnete Nina Warken (Zweite von rechts) besuchte mit der Vorsitzenden der Frauen-Union Bad Mergentheim Theresia Paul (links) die Janus Apotheke in Markelsheim und sprach mit Apotheker René Wagner ...
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 28.08.2020 02:10 Uhr

Die Vorsitzende der Frauen-nion Bad Mergentheim Theresia Paul begrüßte die Bundestagsabgeordnete Nina Warken in Bad Mergentheim, wo sie auch die Janus Apotheke in Markelsheim besuchte und mit Apotheker René Wagner unter anderem über die Einführung des elektronischen Rezepts, die Belastung durch Bürokratie und die Bonpflicht sowie die Verzerrung des Wettbewerbs durch Versandapotheken aus dem Ausland sprach. „Die Apotheke vor Ort hat besonders in unserer Region, wo die Menschen sich in ihrer Gemeinde engagieren und persönlich kennen, einen großen Stellenwert. Auf den Service zurückgreifen zu können, dass das Rezept von der Apotheke beim Arzt abgeholt und das Medikament nach Hause gebracht wird, ist für ältere Menschen und Schwerkranke eine enorme Erleichterung“, bekräftigte Paul die Signifikanz der örtlichen Apotheken laut Pressemitteilung der Frauen-Union.

Als Apotheker habe man eine große Verantwortung und die Pflicht dem Kunden auch mit einer pharmazeutischen Beratung zur Seite zu stehen, führte Wagner aus. Dass diese Dienstleistung auch als Zwischenschritt zur Absicherung gegen den Medikamentenmissbrauch entfalle, sobald der Kunde Medikamente am Automaten ziehen oder im Internet bestellen könne, sieht Wagner besonders kritisch. Zu einem Ungleichgewicht in der Arzneimittelbepreisung komme es hauptsächlich deshalb, weil ausländische Versandapotheken, die sich nicht an Notdiensten beteiligten, ihre Preise frei festlegen könnten, während deutsche Apotheker sich an die Arzneimittelpreisverordnung halten müssten.

Nach der Änderung der Apothekenbetriebsordnung und der Arzneimittelpreisverordnung, die im Oktober 2019 in Kraft getreten ist und unter anderem den Zuschlag zur Förderung des Apothekennotdienstes erhöht, wurde der Kabinettsentwurf für das Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken am 17. Juli 2019 beschlossen. „Die Union hatte sich im Koalitionsvertrag deutlich für ein vollständiges Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimittel ausgesprochen. Dies war allerdings im finalen Kompromiss auch mit dem Einverständnis der Apothekerschaft nicht durchzusetzen“, erklärte Warken. „Das Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheke ist ein Anfang. Ich setze mich auch weiterhin mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Union für die Stärkung der Apotheken und Betriebe vor Ort ein“, so Warken abschließend.

 
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