Am Freitagabend wurde der Bundestagsabgeordnete Alois Gerig auf der Wahlkreisvertreterversammlung der CDU mit 97,4 Prozent aller Stimmen als Bundestags-Kandidat gewählt.
Die Brehmbachtalhalle ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Über 350 Delegierte aus den Landkreisen Main-Tauber und Neckar-Odenwald haben sich eingefunden, um ihren Kandidaten für die anstehende Bundestagswahl zu nominieren. „Die tragende Säule für die Bundestagswahl wird der ländliche Raum sein. Und wir wollen heute Abend ein starkes Zeichen setzen“, sagt der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Wolfgang Reinhart.
CDU-Kreisvorsitzender Wolfgang Reinhart
Hatten sich noch Jahre zuvor die beiden Landkreise regelrechte Abstimmungsschlachten geliefert, so zieht man inzwischen an einem Strang. „Damit sei ein guter Verfahrensmodus gefunden“, so Reinhart weiter. „Wir halten zusammen und wir stehen zusammen“, betont er ausdrücklich. In seinem Grußwort schlug Reinhart einen Bogen von der Europapolitik und dem EU-Beitritt der Türkei, über die Schuldenbremse, die Demografie bis zur der sogenannten „Herdprämie“.
Die Schließung der Polizeidirektionen sei die Axt am ländlichen Raum, kommentierte er die strukturelle Entscheidung. Besonderen Applaus erntet Reinhart beim Thema Schulpolitik, als er sagt: „Herr Ministerpräsident, Hände weg von den Realschulen.“
Auch der Europaabgeordnete Thomas Ulmer nahm unter anderem zum Thema EU-Beitritt der Türkei Stellung. „Solange ich dabei bin, wird die Türkei nicht Bestandteil der EU werden.“ Und weiter: „Wir werden systematisch ausgeblutet. Die Polizeistrukturreform war nur der Anfang.“
„Wir haben hier einen hervorragenden Bundestagsabgeordneten. Deswegen schlägt der Kreisvorstand Alois Gerig für die erneute Nominierung vor“, mit diesen Worten läutet Ehrenfried Scheuermann, Kreisvorsitzender des Neckar-Odenwald-Kreises, die Wahl des Bundestagskandidaten ein. Alois Gerig bleibt an diesem Abend erwartungsgemäß der einzige Kandidat.
„Ich freue mich und bin dankbar, dass ich heute erneut die Chance bekommen habe, mich als Kandidat der CDU für die kommende Bundestagswahl zu bewerben“, sagt Gerig. Für ihn war es laut eigener Aussage von Anfang an wichtig, sein Engagement in beiden Landkreisen ausgeglichen einzubringen. Es sei klasse, wie hier die Zusammenarbeit funktioniert, charakterisiert er sein gutes Verhältnis zu den beiden Landräten, den Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und Kreisräten. Und dann plaudert er ein wenig aus dem „Nähkästchen“. Beispielsweise dass Volker Kauder ihn an seinem ersten Arbeitstag mit folgenden Worten der Kanzlerin vorgestellt habe: „Schau Angela, das ist unser Stimmenkönig aus Baden-Württemberg“. Ein paar graue Haare habe er in den drei Jahren seiner Bundestagstätigkeit zwar bekommen, sagt er, aber auch, dass ihm seine politische Arbeit Spaß mache. So habe er sich für den Ausbau der A 3 auf Höhe Wertheim und die Ortsumfahrten von Osterburken und Bad Mergentheim eingesetzt oder Hilfestellung für die Energieregion Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT) geleistet. Als Agrarsprecher der Union haben ihn Dioxin- und EHEC Skandal, die Energiewende und das Waldgesetz ordentlich auf Trab gehalten.
In seiner nächsten Amtsperiode als Bundestagsabgeordneter will sich Alois Gerig weiterhin für wichtige Verkehrsprojekte einsetzen: „Wir sind hier im ländlichen Raum auf eine gute Infrastruktur angewiesen“, so Gerig. Ganz im Sinne der Erhaltung der Kulturlandschaft will er sich für den Fortbestand der Brennereien engagieren. Die Vernachlässigung des ländlichen Raumes, oder eine Schulpolitik ohne klares Konzept will er nicht hinnehmen. Die angedachte Kreisreform bezeichnet Alois Gerig als bestürzendes Signal. In Sachen Energiewende sagt er: „Wir müssen darauf achten, dass möglichst viel Wertschöpfung in unserer Region bleibt und nicht die Großunternehmen in Form von Heuschrecken über uns herfallen.“
CDU-Bundestagsabgeordneter Alois Gerig
„Deutschland braucht weiterhin dringend eine starke CDU mit einer starken Kanzlerin Angela Merkel. Dazu wollen wir im Wahlkreis Odenwald-Tauber beitragen“, sagt er am Ende seiner Rede. Von den 344 abgegebenen Stimmen erhält Alois Gerig 335 Stimmen als neuer Kandidat des CDU-Wahlkreises Main-Tauber und Neckar-Odenwald. Mit 97,4 Prozent wird Gerig damit der von Kauder geprägten Bezeichnung als „Stimmenkönig“ an diesem Abend wieder voll gerecht. Mit einem breiten Lächeln und leicht geröteten Wangen bedankt sich Alois Gerig. „Ich bin überwältigt. Heute abend durfte ich die Ernte einfahren. Ich habe alle Motivation. Ich habe die Rückendeckung von allen Freunden im Wahlkreis. Jetzt geht's los. Jetzt kämpfen wir für unsere schöne Heimat“, freut er sich über das Ergebnis.