Mobbing beginnt oft harmlos. Aber aus einem Streit kann eine Hetzkampagne mit dramatischen Folgen werden. Dass es nicht so weit kommt, veranstaltete das Matthias-Grünewald-Gymnasium eine Aktionswoche unter dem Motto "Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein". Mit ihren Lehrern stellten alle Sechstklässler sich der Frage, wie sie ihre Klassengemeinschaft stärken, Konflikte friedlich lösen und ein vertrauensvolles Miteinander schaffen können.
In praktischen Übungen, Diskussionen und Rollenspielen wurde in dieser Woche deutlich, dass ein achtsamer und wertschätzender Umgang miteinander die Grundlage für eine Klassen- und Schulgemeinschaft ist, in der Mobbing keinen Platz findet. Die Schüler lernten, Konflikte gewaltfrei zu lösen und fanden Wege, sich vor Mobbing zu schützen.
Ein Schritt in Richtung Mobbing-freie Schule
"Wir wissen, dass diese Woche kein Garantieschein sein kann für eine konfliktfreie Schule, aber wir sind überzeugt, dass wir durch die Sensibilisierung bei Schülern und Eltern einen wichtigen Schritt in Richtung Mobbing-freie Schule gehen können", fasste Tobias Endres die Erfahrungen aus der Anti-Mobbing-Woche zusammen. Er hatte die Woche als Teil eines Präventionskonzepts entwickelt und mit Kollegen vorhandenes Material überarbeitet, ergänzt und optimiert.
Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema standen praktische Übungen auf dem veränderten Stundenplan. In Diskussionen und Rollenspielen trafen die Schüler aufeinander. Das Sozialgefüge der Klasse mit schwelenden und offenen Konflikten kam dabei zur Sprache. In Rollenspielen lernten die Schüler unterschiedliche Wege der Konfliktlösung kennen und probierten sie an eigenen Beispielen aus.
Schüler entdecken Wege, Konflikte zu lösen
So erfuhren die Schüler, dass sich kleine Streitigkeiten durch überlegte Ich-Botschaften konstruktiv entschärfen lassen und eine Eskalation verhindert werden kann. Gelingt das im Klassenverband aber nicht mehr, so ist es wichtig, dass sich die betroffenen Schüler rechtzeitig kompetente Hilfe holen und geeignete Anlaufstellen kennen.
Durch moderne Medien und soziale Netzwerke ist mit dem "Cybermobbing" in den vergangenen Jahren ein Thema entstanden, das intensive Aufklärung bei Schüler und Eltern erfordert, da gerade im Internet eine Kontrolle kaum möglich scheint. Aktuelle Studien zeigen, dass jeder dritte Jugendliche schon einmal über das Internet gezielt beleidigt wurde.
Im Rahmen der Aktionswoche setzten die Schüler sich auch mit diesem Thema intensiv auseinander und reflektierten den eigenen Umgang mit den Medien.
Woche kommt bei den Schülern gut an
Höhepunkt und Abschluss der Anti-Mobbing-Woche war ein gemeinsamer Nachmittag mit den Eltern. Nach einer intensiven und erlebnisreichen Woche präsentierten die Schüler ihre Ergebnisse. Eltern hatten Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Mit Quizrunden, Gruppen- und Rollenspielen waren die Eltern selbst aktiv dabei.
Positiv bewerteten die Schüler die Projektwoche. Besonders gut kam die Herangehensweise an. Svenja und Marlen freuten sich, dass neben aller Theorie die Praxis nicht zu kurz kam. Cybermobbing beschäftigte alle Schüler. "Wir wussten vorher gar nicht, wie gefährlich Mobbing sein kann", meinten Jonathan und Sebastian. Die Anti-Mobbing-Woche, darin waren sich alle einig, hat wertvolle Hinweise gegeben, wie man etwas dagegen tun kann.