Im Rahmen des Sachkundeunterrichts widmete die Grundschule Oberlauda dem Thema „Apfelernte“ einen ganzen Aktionstag. Die Vielfalt an Apfelsorten ist nahezu unendlich groß. Man genießt sie entweder pur oder verarbeitet sie zu Kuchen und Kompott, Gelee oder Apfelsaft. Doch bevor man sich den gesunden Vitaminspender auf vielerlei Weise schmecken lassen kann, muss man zum Pflücken auf die Leiter steigen oder das Fallobst in Säcken einsammeln. Dass sich diese Arbeit lohnt, wurde an der Grundschule Oberlauda deutlich, wo man sich einen ganzen Tag lang mit den Themen Nachhaltigkeit und Nahrungsverwertung befasste.
Die Idee dazu kam auf, als zu Beginn des neuen Schuljahres ganz viele heruntergefallene Äpfel auf den Pausenhof kullerten. Sie stammten von einem städtischen Streuobstgrundstück an einem steilen Hang, der direkt an die Schule angrenzt. Die Schüler dachten sich: So schade um das gesunde und leckere Streuobst – da muss es doch eine Möglichkeit geben, etwas draus zu machen! Und so entstand innerhalb kurzer Zeit der „Aktionstag Apfelernte“. Die 46 Kinder der Grundschule thematisierten mit ihren fünf Klassenlehrerinnen die wichtige Bedeutung einer Streuobstwiese für den Naturschutz, aber auch die Weiterverwertung als Nahrungsmittel.
So wurde der Apfelbaum ganzheitlich in den Blick genommen. Mit einem Kettcar transportieren die Kinder die vorher gesammelten Äpfel zu Familie Bamberger, die ein paar Straßen weiter wohnt. Unter fachmännischer Anleitung wurde das gewaschene Streuobst zuerst gehäckselt und dann gepresst, sodass über 100 Liter köstlichen Apfelsafts in den Behälter tropften. Dabei war voller Körpereinsatz gefragt, denn das Bedienen der Presse entpuppte sich als schwieriger als gedacht. Mit einem Wert zwischen 66 und 72 Öchsle hatte der Saft genau den richtigen Geschmack – nicht zu süß und nicht zu sauer. Voller Stolz durfte schließlich jedes Kind nach dem Einkochen ein Glas Apfelgelee mit nach Hause nehmen. Der Ablauf einer Apfelernte und der ökologische Wert einer Streuobstwiese konnten so in ihrer vollen Bedeutung und auf anschauliche Weise von den Schülern erfahren werden.
Bürgermeister Dr. Lukas Braun und Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister bekamen ein Glas selbstgepresstes Apfelgelee überreicht. Sie können sich nun selbst von der Qualität des Streuobsts und der tollen geleisteten Arbeit der Grundschüler überzeugen. Zuvor führten die Kinder eine Choreographie auf und gaben ein Gedicht über den Herbst zum Besten.
Bürgermeister Dr. Lukas Braun bedankte sich für den schönen Empfang und erklärte, dass eine Streuobstwiese mit Apfelbäumen das Zuhause von mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten sei. Deshalb sei es wichtig, sich beständig darum zu kümmern, damit der Baum auch in Zukunft als Lebensraum dient und die Kulturlandschaft erhalten bleibt.
Von: Christoph Kraus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lauda-Königshofen