Weihnachten steht bevor, doch die Zeit bis zum Fest kann dem, der es voller Sehnsucht erwartet, lang werden. Da helfen Veranstaltungen, wie das vom Kulturverein organisierte Kirchenkonzert in der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul, die die Zeit verkürzen. Die abwechslungsreichen Darbietungen der rund 100 Akteure waren eine vorweihnachtliche Bescherung.
Advent als Lebenseinstellung
„Macht hoch die Tür“ stimmten Kirchenchor und Männergesangverein „Liedertafel“ zur Eröffnung an. Der reizvolle Wechselgesang stand unter der Leitung von Andrea Müller-Köhler.
Alfred Beetz rief dazu auf, den Advent als Einstellung zum Leben zu verstehen. „Advent heißt im Dunkeln den Stern sehen, Ausschau halten nach dem, was mehr ist“, erklärte der zweite Vorsitzende des Kulturvereins. Von einer „adventlichen Grundhaltung“ sprach auch Pfarrer Oliver Störr.
Junge Musiker
Der musikalische Nachwuchs war beim Adventskonzert stark vertreten. Solisten und Ensembles der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal machten deutlich, welche Talente es in der Kommune gibt. Philipp Christ schlug beispielsweise das Publikum mit Leonard Cohens „Halleluja“ in den Bann.
Das Blockflötenquartett unter der Leitung von Edgar Tempel erwies sich als vielseitige Formation. Hannah Bruchmann, Anna Gehrig, Emilia Lorenz und Stella Makosch spielten unter anderem Georg Friedrich Händels „Sarabande“ und Willy Trapps „Heitere Suite“.
Das ebenfalls von Edgar Tempel betreute Streicherensemble mit Anna Gehrig, Lea Iwich, Fiona Kura, Leon Rado, Nina Richter, Sarah Treutlein und Fiona Vollrath spielte virtuos Giovanni Gastoldis „Balletto“, den Kanon „Dona nobis pacem“ und den Weihnachtsklassiker „Süßer die Glocken nie klingen“.
Bemerkenswerte Vielseitigkeit
Ein fester Bestandteil des Adventskonzerts ist die Musikkapelle. Unter der Leitung von Steffen Beetz demonstrierte das Ensemble eine bemerkenswerte Vielseitigkeit. Zu hören war beispielsweise Johann Sebastian Bachs „Arioso“, arrangiert von Jacob de Haan. In der abwechslungsreichen Instrumentierung kam die Schönheit der Musik zur Geltung.
Sakralem Liedgut widmeten sich die Musiker mit dem von Alfred Bösendorfer vertonten Psalm 148 mit dem Titel „Erfreue dich, Himmel“. Martin Scharnagls Komposition „Mountain Wind“ – der Bergwind – bot schöne Melodien und eine berührende Atmosphäre. Eine besonders klangvolle Passage stellte das Flötensolo dar.
Tuba-Solo verzaubert die Zuhörer
Das gefühlvolle Tuba-Solo „Für Theresa” hat Herbert Hornig, Tubist der Formation „Allgäu 6“, für seine Tochter Theresa komponiert. Sebastian Höglauer hat es für ein großes Blasorchester arrangiert. Beim Adventskonzert verzauberte Marc Kuhn mit seinem Tuba-Solo die Zuhörer.
Das Nachwuchstalent verstärkte auch das Bläserquintett der Musikkapelle unter der Leitung von Kerstin Pürzl. Marc Kuhn, Michaela Weis sowie Markus und Thomas Englert spielten barocke Festmusik mit „Hornpipe“ aus Georg Friedrich Händels „Wassermusik“ sowie den „Andachtsjodler“.
Zentrale Glaubensaspekte als Thema
Im Dauereinsatz war Andrea Müller-Köhler. Die Organistin zeichnete zugleich für drei Chöre verantwortlich. Die Darbietungen von Kirchenchor, Gesangverein und Singkreis verwiesen auf zentrale Glaubensaspekte und handelten davon, wie mit der Geburt Jesu das Licht in die Welt gekommen ist.
Der Kirchenchor stimmte „Maria durch ein Dornwald ging“ an. Vom Männergesangverein „Liedertafel“ war Wilhelm Heinrichs „Alle Himmel singen“ zu hören. Die noch junge Formation des Singkreises trug schwungvoll „Let us break bread together“ und Jeff Gillens „Somebody’s knocking“ vor.
Mit Klavierbegleitung
Andrea Müller-Köhler war außerdem als Klavierbegleitung gefragt. Beispielsweise mit Lea Vollrath beim „Andante“ aus Felix Mendelssohn-Bartholdys „Klarinettensonate Es-Dur“. Ein reizvolles Duo bildete Müller-Köhler auch mit Sopranblockflötistin Tina Zaß. Die beiden spielten Georg Philipp Telemanns „Sonate in a-moll“.
Die „Grünbachtaler“ sind eine zum Männergesangverein „Liedertafel“ zählende Gesangsgruppe unter der Leitung von Roswitha Ehrmann. Die Formation hat sich der Pflege fränkischen Liedgutes verschrieben.
Nach dem geistlichen Segen von Pfarrer Oliver Störr vereinigten Akteure und Publikum sich zum großen Finale, um ein traditionelles Lied der Adventszeit anzustimmen: „Tochter Zion“. Die darin zum Ausdruck gebrachte Vorfreude ging auf alle Beteiligten über.
Mit dem Erlös der Veranstaltung wollen die Verantwortlichen dazu beitragen, dass der Brunnen vor der Stadtpfarrkirche instand gesetzt wird.