Geschafft! 72 Stunden waren rund 300 Jugendliche aus dem Dekanat Tauberbischofsheim bei sozialen, karitativen und ökologischen Projekten im Einsatz. Die sieben Aktionsgruppen von Schönfeld bis Oberbalbach leisteten dabei Erstaunliches: In den vergangenen drei Tagen legten sie ganze Freizeitgelände an, gestalteten Innenräume, sammelten Spendengelder und organisierten Begegnungsfeste. Am Sonntagnachmittag ging die Großaktion zu Ende.
Die Grünsfelder Ministranten veranstalteten am Sonntag ein Frühlingsfest mit den Bewohnern des Seniorenheims St. Barbara. Über die soziale Ausrichtung des Projektes freute sich Dominik Hehn ganz besonders. Der Oberministrant war schon bei den letzten beiden 72-Stunden-Aktionen dabei.
Für das Fest mit den Senioren hatten die Minis pfiffige Ideen. Gemeinsam wurde gebastelt und gebacken, eine Gruppe studierte einen Tanz ein. Sogar die Jugendkapelle hatte am Sonntagnachmittag einen Einsatz und spielte zur Unterhaltung auf. "Das Projekt hat unsere Ministrantenschar noch mehr zusammengeschweißt", war Hehn am Ende überzeugt.
Als Erfolgsrezept entdeckten Ministranten von Königshofen die Arbeitsteilung. Die Umgestaltung des Pausenhofs an der Turmbergschule war danach ein Kinderspiel. Während die einen aus Paletten Sitzmöbel herstellten, legten die anderen ein Kräuterbeet an. Die handwerklichen Arbeiten gingen Aaron Übelhack, Samuel Ernst, Jan Elzer, Max Spinner, Mike Henning und Bastian Mohr flott von der Hand.
Am Kräuterbeet waren Lara Müller und Leonie Rückert im Einsatz. Die beiden freuten sich besonders auf den neugestalteten Pausenhof, besuchen sie doch selber die Turmbergschule. Eine besondere Note gewann das Königshöfer Projekt durch einen Rechercheauftrag. Die Ministranten sollten ältere Bewohner nach ihren Erinnerungen an die Schule befragen. Beim Mehrgenerationenfest am Sonntagnachmittag präsentierten sie die Ergebnisse.
Gleich mehrere Aufgaben hatte das Jugendteam Oberbalbach zu bewältigen. Ministranten und Jugendfeuerwehr überarbeiteten die in die Jahre gekommenen Wanderbänke, gestalteten den Pfarrhof neu und legten Naschbeete am Kindergarten an. Ein besonderer Blickfang ist jetzt der renovierte grüne Drache in der Ortsmitte. Das überdimensionale Ungeheuer erinnert an den Heiligen Georg, den Schutzpatron der Pfarrgemeinde.
Radio berichtete rund um die Uhr von den Aktionen
Zur Motivation lief das Radio. SWR 3 berichtete rund um die Uhr von verschiedenen Aktionsgruppen im Land. In Unterwittighausen legte selbst Pater Robin Hand an, um die Ministranten bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Mit Spaten und Schere ging es dem Unkraut an den Kragen. Den Garten an der Pfarrkirche schmückt jetzt eine schöne Kräuterschnecke. Und auch die Grünanlage rund um das Pfarrhaus kann sich sehen lassen.
Was in 72 Stunden alles möglich ist, stellte die Aktionsgruppe in Werbach unter Beweis. Dort halfen Kinder, Jugendliche, das Gemeindeteam und Mitglieder der Sebastianus-Bruderschaft zusammen. Einen Urwald, der den Namen Garten nicht verdient hatte, verwandelten sie in ein kleines Juwel, das künftig als Ort der Begegnung dienen soll.
In Tauberbischofsheim war die KjG St. Bonifatius beim Netzwerk Familie im Einsatz. Die neue Terrasse ist ein richtiges Schmuckstück geworden. Wegen der unsicheren Witterung fanden Mitmach-Angebote wie eine Spielstraße im Winfriedheim statt.
Das Jugendteam Schönfeld verlagerte seine Abschlussfeier mit Spielstraße und Hüpfburg ins Dorfgemeinschaftshaus. Der Reinerlös des Festes diente als Startkapital für die neu gegründete KLJB-Ortsgruppe. Erste Spenden gab es auch schon. Ein Flohmarkt soll für weitere Einnahmen sorgen. Mit einem neu gestalteten Raum haben die Jugendlichen endlich einen eigenen Treffpunkt.
"Die Jugendlichen haben gezeigt, zu welch großartigen Leistungen sie fähig sind", berichtete Dekanatsjugendreferentin Vanessa Gärtner. Das oft verzerrte Bild der Jugend habe so korrigiert werden können. Bei ihren Besuchen habe Gärtner in viele strahlende Gesichter geblickt. Diese Euphorie will sie aufgreifen und für die kirchliche Jugendarbeit nutzen.