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TAUBERBISCHOFSHEIM
700 Bäume gepflanzt: Aktion von Schülern, Eltern und Lehrern
700 Baumsetzlinge pflanzten rund 70 Schüler, Lehrer und Eltern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. Mit dieser Aktion unterstützen die Teilnehmer das Kinder-Netzwerk „Plant for the Planet“.
Foto: Ulrich Feuerstein | 700 Baumsetzlinge pflanzten rund 70 Schüler, Lehrer und Eltern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. Mit dieser Aktion unterstützen die Teilnehmer das Kinder-Netzwerk „Plant for the Planet“.
Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:26 Uhr

Bäume gegen den Klimawandel: Rund 70 Schüler, Lehrer und Eltern des Matthias-Grünewald-Gymnasiums pflanzten 700 Baumsetzlinge. Mit dieser Aktion unterstützen die Teilnehmer das Kinder-Netzwerk „Plant for the Planet“. Das Projekt wurde vom Forstamt Tauberbischofsheim begleitet und durch das Solarunternehmen Tauber-Solar unterstützt.

„Reden allein stoppt das Schmelzen der Gletscher nicht“, erklärte Leonhard Haaf, Gesellschafter von Tauber-Solar. Noch immer werde meist nur über den Klimawandel diskutiert. Geändert habe sich bislang wenig. Für Haaf stand fest: „Jetzt ist es an der Zeit zu handeln.“ Jeder Einzelne könne etwas gegen den Klimawandel tun. Und zwar konkret vor Ort.

Grundstück am Schlössersberg

Tauber-Solar hat deshalb schon 2010 ein Grundstück im Gewann Schlössersberg an der alten Landstraße in Richtung Großrinderfeld erworben. Mittlerweile ist ein zweites Grundstück hinzugekommen. Die Gesamtfläche beträgt 1,2 Hektar. Ein Teil davon ist bereits bewaldet. Nach Haafs Auffassung handelt es sich um eine Investition in die Zukunft: „Wir pflanzen Bäume, damit unsere Enkel und Urenkel etwas davon haben.“

Die Rechnung ist einfach. Ein Baum bindet pro Jahr etwa zehn bis 13 Kilogramm Kohlendioxid. Im Laufe seines Lebens sind das mehr als drei Tonnen. Die Bäume in Tauberbischofsheim entziehen der Atmosphäre jährlich etwa 7 Tonnen des Klimagiftes. „Jeder Baum wird damit auch zu einem Symbol für Klimagerechtigkeit“, so Haaf.

Die Schülerinitiative „Plant for the Planet“ wurde im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Der damals neunjährige Felix Finkbeiner pflanzte im Kampf gegen den Klimawandel einen Baum vor seiner Schule. Daraus ist mittlerweile eine weltweit vernetzte Schülerinitiative entstanden, die sich als Protest gegen die zögerlichen Erwachsenen bei der Bekämpfung des Klimawandels sieht.

Die Tauberbischofsheimer Schüler erhielten Unterstützung durch das Forstamt. Oberforsträtin Dagmar Wulfes und Revierförster Jochen Helmuth hatten von ihren Mitarbeitern den steinreichen Boden so präparieren lassen, dass den jungen Waldschützern die Arbeit leichter von der Hand ging. Wulfes sprach von einer wertvollen Erfahrung für die Schüler. „Wer selber einen Baum pflanzt, weiß, wie viel Mühe darin steckt, einen Wald aufzuforsten.“

Anpassungsfähige Bäume

Gepflanzt wurden Setzlinge verschiedener Laubbäume: Eiche, Buche, Ahorn, Elsbeere, Kirsche, Speierling und Linde. „Es handelt sich um ein bunte Mischung anpassungsfähiger Bäume“, erläuterte Förster Helmuth und zeigte sich überzeugt: „Die kommen mit dem Klima gut zurecht.“

„Das ist eine ganz andere Art von Unterricht“, freute sich Monika Zink. Die Studiendirektorin versucht sonst im Klassenzimmer, ihren Schülern biologische Zusammenhänge zu vermitteln. Die Baumpflanzaktion veranschaulichte in ihren Augen das theoretische Wissen. „Die Schüler lernen das Ökosystem Wald kennen und machen sich mit einheimischen Bäumen vertraut.“

Lob von Schulleiter Münster

Oberstudiendirektor Josef Münster lobte das Engagement der Schüler als vorbildlich. „Sie zeigen, dass jeder Verantwortung übernehmen und die Zukunft aktiv gestalten kann“, sagte der Schulleiter. Der Einsatz entspreche dem Leitbild des Gymnasiums, das eine ganzheitliche Bildung und die Erziehung zu verantwortlicher Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zum Ziel gesetzt habe.

Die Schüler arbeiteten mit Begeisterung. Der Bedeutung ihres Einsatzes waren sie sich sehr wohl bewusst. „Was wir tun, ist gut für die Umwelt“, betonten Smilte Kaiser und Marlene Bau. Die beiden Sechstklässlerinnen trotzten mit Schal und Mütze den Temperaturen. Kim Heilig aus der 11. Klasse staunte, wie schnell die Aktion über die Bühne ging, weil viele Hände anpackten. „Mit wenig Aufwand kann man viel für die Umwelt tun.“ Vom guten Gemeinschaftsgeist zeigte Alexia Noe sich beeindruckt. Die Elftklässlerin blickte schon einmal in die Zukunft: „In einigen Jahren kann ich meinen Kindern davon erzählen und ihnen die Bäume zeigen.“

 
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