zurück
LAUDA-KÖNIGSHOFEN
40 Jahre "Jazz in der Aula" Kulturelles Aushängeschild von Lauda-Königshofen
Thomas Hess
 |  aktualisiert: 13.07.2017 04:16 Uhr

Stehende Ovationen und zwei Zugaben nach einem ohnehin schon fast zweistündigem Konzert im gut besuchten Pfarrkeller: Über mangelnde Begeisterung konnte sich Bandleader Ludwig Seuss mit seinen vier Kollegen bei ihrem ersten Auftritt zum 40. Jubiläum der Konzertreihe „Jazz in der Aula“ nicht beklagen. Dass die Veranstaltung wegen widriger Witterung statt als Open Air im Pfarrhof stattfand, war da leicht zu verschmerzen.

40 Jahre – wahrlich ein Anlass zum Feiern, und in diese Richtung gingen auch die Einführungsworte von Bürgermeisterstellvertreter Siegfried Neumann, der das Engagement des Kunstkreises würdigte, der nach dem Tod von Initiator Günter Schifferdecker unter Leitung von Hanni Schifferdecker und dem Vorsitzenden Norbert Gleich die Konzertreihe seit nunmehr 14 Jahren mit hohem künstlerischem Niveau weiterführt. Seit langem sei „Jazz in der Aula“ ein kulturelles Aushängeschild der Stadt Lauda-Königshofen.

Ludwig Seuss (Jg.1964), waschechter Münchner, hat sich mit seiner Band ganz den autochthonen Musikstilen aus dem kulturellen Schmelztiegel des Mississippideltas verschrieben: Ein temperamentgeladener Kobold mit Schlägermütze, ein guter Blues- und Boogiepianist und akzeptabler Sänger, vor allem aber unermüdlich virtuos wirbelnder Akkordeonist, der zudem noch eine kochend heiße Hammondorgel spielt.

Er ist spürbar Herz und Seele seiner Truppe, die mit dem explosiven Drummer Christoph Buhse, dem hart grunzenden Bass von Tom Peschel und dem sowohl als Solisten wie Rhythmiker überaus versierten Gitarristen Christoph Böhm einen sehr kompakten Sound produziert.

Der hallte im steinernen Gewölbe mächtig und zuweilen ohrenbetäubend wider, so dass die Texte der rund 20 Titel von bekannten und weniger bekannten Interpreten wie Fats Domino, Willie Dixon oder Zydecolegende Clifton Chenier oft nur fetzenweise verständlich waren. Das tat der wachsenden Stimmung aber keinen Abbruch tat. Und last but not least war da noch der Leadsänger Dr.

Will mit seinem Waschbrett, ein gewichtiges Original mit Jägerhütchen und fettig scharfer, schwarzer Bluesstimme, der als Anheizer den kühlen Temperaturen an diesem Sommerabend Paroli bot. Nach seiner begeistert aufgenommenen Version des „Sea Cruise“ von Huey Piano Smith war das Spiel für Ludwig Seuss & Co endgültig gewonnen. Archivfoto: dübi

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lauda-Königshofen
Thomas Hess
Akkordeonistinnen und Akkordeonisten
Bandleaders
Fats Domino
Gitarristen
Jazz
Konzerte und Konzertreihen
Ludwig Seuss
Schlagzeuger
Sommerabende
Willie Dixon
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top