40 Jahre: So lange ist Willi Schnur schon als Ständiger Diakon im Einsatz. Das Jubiläum beging der heute 92-Jährige mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus. Hauptzelebrant war Pfarrer Ralph Walterspacher. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Kirchenchor unter der Leitung von Lukas Kohler.
Ständige Diakone haben in der katholischen Kirche eine Vielzahl von Aufgaben. Diese orientieren sich an den Grundvollzügen der Kirche. Diakone assistieren beispielsweise im Gottesdienst und bei der Eheschließung, sie spenden Taufen und Sakramentalien wie Beerdigungen. Sie erteilen Religionsunterricht und Katechesen, dürfen predigen und das Evangelium verlesen.
Willi Schnurr wurde am 25. November 1984 in der Jesuitenkirche in Heidelberg von Erzbischof Oskar Saier zum Diakon geweiht. Seit seiner Jugend übernahm er Verantwortung für das kirchliche Leben in Lauda und darüber hinaus. Er engagierte sich als Jungschar- und Dekanatsjugendführer, sang im Kirchenchor und war Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Viele Jahre fungierte er als Präses der Kolpingsfamilie und des Altenwerks.
Beruflich führte Schnurrs Weg zum Caritasverband im Tauberkreis, wo er bis zu seiner Rente als Verwaltungsleiter tätig war und dem er bis heute verbunden blieb. Schnurr lag die Glaubensbildung am Herzen und hielt deshalb immer wieder religionskundliche Vorträge. Er setzte sich für das ungeborene Leben ein, unterstützte den Krankenverein, die Hospizbewegung und die Sozialstation. Nach seiner Weihe zum Diakon half er zusätzlich den Pfarrern des Dekanats Lauda mit seinen Diensten in der Liturgie.
Beim Festgottesdienst nannte Pfarrer Ralph Walterspacher den Jubilar einen "loyalen Mitbruder", der mit vollem Einsatz sich dem Dienst am Nächsten verschrieben habe. In vielerlei Hinsicht habe Schnurr zur Lebendigkeit des Glaubens in der Verkündigung, aber auch zur gelebten Nächstenliebe beigetragen. Trotz einiger alters- und gesundheitsbedingter Einschränkungen ist Willi Schnurr noch immer aktiv. "Wer mit ihm spricht, der spürt, dass er nach wie vor für all das brennt, für das er sich in seinem langen Leben eingesetzt hat", betonte Pfarrer Walterspacher.
Neben Schurr sind es sieben weitere Ständige Diakone, die im Dekanat Tauberbischofsheim ihren Dienst versehen. Sie alle waren beim Festgottesdienst mit dabei. Als ihr Sprecher lobte Michael Schlör aus Freudenberg Schnurrs wertvollen Beitrag im Dienst an Gott und den Menschen. Grüße und Glückwünsche ließ auch Dekan Thomas Holler übermitteln.
"Als radelnder Präses hat Willi Schnurr ein bewundernswertes Engagement gezeigt", erklärte Nicole Herschlein von der Kolpingsfamilie Lauda. Dem Jubilar sei es immer besonders wichtig gewesen, den Glauben zu vermitteln und Menschen in ihrem Glauben zu stärken. Schnurrs unermüdlichen Einsatz in Kirche, Staat und Gesellschaft fand Herschlein vorbildlich, weil er sich am Geiste Adolph Kolpings orientiere. Diakon Michael Baumann gratulierte im Namen des Caritasverbandes und würdigte in einem Grußwort Schnurrs große Verdienste. Als Zeichen der Anerkennung überreicht er dem Jubilar die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied.
Am Ende des Festgottesdienst dankte Willi Schnurr allen, die ihn auf seinem Weg begleitet und unterstützt haben. Der 92-Jährige versprach, die Hände nicht in den Schoß zu legen. Er werde sich auch weiterhin unermüdlich als "Kämpfer für Gott und sein Reich" einsetzen. Getreu dem Wahlspruch bei seiner Weihe: "Dienet einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat."
