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TAUBERBISCHOFSHEIM
3000 Tote in nur fünf Tagen
Rainer Stumpf
 |  aktualisiert: 16.09.2014 17:48 Uhr

In Frankreich wird der 100. Jahrestag der Marneschlacht mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Zehntausende französische und deutsche Soldaten haben dort ihr Leben verloren. Auch die Tauberbischofsheimer Partnerstadt Vitry-le-François gedachte der Opfer des Ersten Weltkrieges.

Am Wochenende war eine Delegation aus Tauberbischofsheim eingeladen, an den Feierlichkeiten in der Partnerstadt teilzunehmen. Neben Bürgermeister Wolfgang Vockel und den städtischen Mitarbeitern Michael Karle und Yvonne Waltert waren auch die Stadträte Gerhard und Kurt Baumann sowie Mitglieder des Partnerschaftskomitees mit dem Vorsitzenden Ingo Brudereck angereist, so eine Pressemitteilung der Stadt.

In den Ausstellungen wurde besonders die Rolle Vitrys als Lazarettstadt deutlich: In allen Facetten beleuchteten über die ganze Stadt verteilte Ausstellungen und Kunstaktionen lebensnah die medizinische Versorgung und Lebensumstände der Kriegsverletzten. Auch deutsche Soldaten wurden dort gepflegt. Ein Soldat schrieb im Mai 1915 seiner Krankenschwester nach der Genesung: „Ich bedanke mich hiermit nochmals für Ihre sehr gute Behandlung und viele Arbeit, welche Sie an mir ausgeübt haben.“

Am Mont Moret, südlich von Vitry ehrten zahlreiche politische und militärische Repräsentanten – darunter auch der ehemalige französische Premierminister Lionel Jospin – das Andenken der 3000 französischen und deutschen Toten, die vom 6. bis 10. September 1914 im Kampf um diese strategisch wichtige Erhebung ihr Leben verloren. Vitrys Bürgermeister, Jean-Pierre Bouquet, erhielt große Zustimmung, als er in seiner Rede die französisch-deutsche Freundschaft als Schlüssel für das vereinte Europa bezeichnete.

Auf großes Interesse stieß auch der Beitrag aus Tauberbischofsheim. Bürgermeister Vockel eröffnete eine Wanderausstellung, die reich bebildert den Ersten Weltkrieg aus Tauberbischofsheimer Perspektive zeigt. Vockel appelliert, „gemeinsam für Frieden und Freiheit in Europa und für die Freundschaft zwischen unseren Städten und Bürgern einzutreten.“

Wolfgang Paetow, der die städtische Ausstellung zusammen mit Uwe Büttner konzipiert hatte, erhielt Beifall für seine Erläuterungen zum Kriegsgefangenenlager in Tauberbischofsheim während des Ersten Weltkriegs.

Selbst der französische Premierminister Manuel Valls besuchte die Tauberbischofsheimer Ausstellung in Vitry-le-François und brachte seine Anerkennung in einem Eintrag ins Gästebuch zum Ausdruck.

Ab 26. September wird die Ausstellung im Tauberbischofsheimer Rathaus zu sehen sein.

 
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