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MAIN-TAUBER-KREIS
3000 potenzielle Neubürger
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:36 Uhr

Im Rahmen der Kampagne „Zukunft Main-Tauber“ hat die Wirtschaftsförderung des Main-Tauber-Kreises eine kreisweite Pendlerbefragung durchgeführt. Ziel der Befragung war es, die Voraussetzungen für einen Zuzug in den Main-Tauber-Kreis herauszufinden. Nun wurden die Ergebnisse vorgestellt, aus denen sich durchaus Chancen für den Landkreis ergeben, heißt es in einer in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt.

Hintergrund der Pendlerbefragung ist die demographische Entwicklung. Vom Rückgang der Bevölkerungszahlen und der Überalterung ist der Main-Tauber-Kreis als ländliche Region in besonderem Maße betroffen. Mit der Kampagne „Zukunft Main-Tauber“ wirbt der Landkreis für Zuzug. Großes Potenzial bieten die rund 15 000 Beschäftigten, die zu ihrem Arbeitsort in den Main-Tauber-Kreis einpendeln.

„Mit der Pendlerbefragung wollten wir der Frage nachgehen, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Pendler nicht nur zum Arbeiten in den Landkreis kommen, sondern auch ihren zukünftigen Wohnort hier sehen“, erläutert Landrat Reinhard Frank.

Prof. Dr. Ditmar Hilpert war für die wissenschaftliche Begleitung der Pendlerbefragung verantwortlich. Er ist Professor für Strategie/Unternehmensführung sowie Internationales Marke-ting an der Hochschule Reutlingen und Leiter des Steinbeis-Transferzentrums für Unterneh-mensführung Lauda-Königshofen/Reutlingen. Der Wissenschaftler stellte im Rahmen der jüngsten Arbeitssitzung der Wirtschaftsförderung die Ergebnisse vor.

4300 Fragebogen versandt

Die Befragung wurde von November 2015 bis Ende Januar 2016 durchgeführt. An 35 Unternehmen und Institutionen wurden mehr als 4300 Fragebogen versandt. Die Rücklaufquote lag bei beachtlichen 38 Prozent.

Die Auswertung zeigt durchaus Chancen für den Landkreis auf. So haben 19,5 Prozent der befragten Einpendler angegeben, bereits über einen Zuzug in den Main-Tauber-Kreis nachgedacht zu haben. „Rechnet man dieses Ergebnis auf die Gesamtpendlerzahlen hoch und geht davon aus, dass nur 30 Prozent dieser Personen dann auch tatsächlich für einen Umzug gewonnen werden können, wären dies rund 900 Personen. Bei einer Familiengröße von 3,5 Personen pro Familie ergeben sich über 3000 potenzielle Neubürger für den Main-Tauber-Kreis“, sagt Prof. Hilpert.

Die Auswertung der Befragung zeigt, dass es sich im Raum Bad Mergentheim/Igersheim überwiegend um junge Pendler zwischen 26 und 45 Jahren handelt. Die Mehrheit dieser Pendler verfügt über einen Hochschulabschluss. Kindergärten und Kitabetreuungsplätze im direkten Umfeld des Wohnortes sowie weiterführende Schulen in sechs bis zehn Kilometern Entfernung und erschwingliche Bauplätze sind für diese Personengruppe besonders wichtig.

Auch für die Räume Tauberbischofsheim/Lauda-Königshofen/Külsheim und Creglingen/Niederstetten/Weikersheim gilt es, Wohnraum und erschwingliche Bauplätze zu schaffen sowie die Angebote im Bereich der Kinderbetreuung auszubauen.

Im Raum Wertheim/Freudenberg ist das Durchschnittsalter der Befragten deutlich höher als im übrigen Landkreis. Die dort ansässigen Unternehmen haben eine langjährige Tradition. Hier werden besonders viele Mitarbeiter für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Für diesen Raum ist es besonders wichtig, Maßnahmen zur Gewinnung junger Mitarbeiter zu schaffen.

„Jetzt sind die Städte und Gemeinden gefordert, die Anregungen aus der Pendlerbefragung aufzunehmen, umzusetzen und anschließend auf die Pendler zuzugehen“, sagt Jochen Müssig, Dezernent für Kreisentwicklung und Bildung.

„Aber Nachdenken und Umdenken ist auch bei den Unternehmen gefragt“, ergänzt Prof. Hilpert. Die Zusammenarbeit und der Austausch der Firmen untereinander sind erforderlich. Denn die Entscheidung für den Lebens- und Arbeitsort wird zumeist nicht von einer Einzelperson allein getroffen, oftmals steht an der Seite eines erfolgreichen Mannes auch eine erfolgreiche Frau und umgekehrt.

Stelle für den Partner anbieten

In einigen Regionen, gibt es daher Netzwerke, in denen sich die Unternehmen über ihre offenen Stellen austauschen, so dass dem potenziellen neuen Mitarbeiter im Bewerbungsgespräch auch gleich eine Stelle für den Lebenspartner oder die Lebenspartnerin im Nachbarunternehmen angeboten werden kann.

Informationen zur Pendlerbefragung und zur Initiative „Zukunft Main-Tauber“ gibt es beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Gartenstraße 1, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon 09341/82-5809, E-Mail: wirtschaftsfoerderung@main-tauber-kreis.de oder online unter www.main-tauber-kreis.de/zukunft-main-tauber.

 
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