Erwartungen übertroffen: Die Stadt Bad Mergentheim hat im zu Ende gehenden Jahr die Heimattage Baden-Württemberg ausgerichtet – und zieht nach der letzten regulären Veranstaltung eine positive Bilanz.
In Zahlen ausgedrückt sieht das Endergebnis so aus: Über 200 000 Besucher sind zu den exakt 177 Veranstaltungen im Rahmen des offiziellen Heimattage-Programms gekommen. Meist wurden die Besucherzahlen genau erhoben, bei Großveranstaltungen wurden sie zurückhaltend auf Basis bestimmter Indikatoren geschätzt. Mit der Erwartung, mindestens 100 000 zusätzliche Besucher zu generieren, war die Stadt ins Jahr 2016 gestartet – entsprechend zufrieden sind die Verantwortlichen mit der nun tatsächlich erreichten Zahl, wie es in einer Pressemitteilung de Stadt heißt.
„Dabei sagen die Ziffern allein noch nichts über den Charakter von Veranstaltungen, über Emotionen und bleibende Impulse aus, doch gerade unter diesen Aspekten haben sich die Heimattage als Glücksfall für die Stadt Bad Mergentheim erwiesen“, stellt Oberbürgermeister Udo Glatthaar fest. Auch wenn der Abschied ein wenig traurig stimme, könne die Stadt doch einiges mitnehmen ins Jahr 2017 und darüber hinaus.
Als Glücksfall empfindet auch Andreas Schüle, Referatsleiter Landesmarketing im Staatsministerium Baden-Württemberg, die Heimattage 2017: „Bad Mergentheim hat mit seiner besonderen Geschichte und mit seiner ganz eigenen Atmosphäre als Grenzstadt im Norden des Landes viele neue Facetten in die Heimattage Baden-Württemberg eingebracht. Das Motto ,Heimat neu erleben‘ wurde ein ganzes Jahr lang mit Leben erfüllt. Die Entscheidung des Landes, Bad Mergentheim die Heimattage zu übertragen, hat sich in großartiger Weise ausgezahlt“, so Schüle.
Tatsächlich haben die Heimattage jede Menge frischen Wind nach Bad Mergentheim gebracht: Eine Traditionsveranstaltung wie das Kurparkfest blühte unter dem Motto „Goldene 20er Jahre“ auf, die Schätze des Deutschen Ordens kehrten erstmals seit Ende der Residenzzeit zurück ins Schloss, beim Baden-Württemberg-Tag drehte sich mitten in der Stadt ein Riesenrad und den mitreißenden Landesfestumzug verfolgten Hunderttausende vor den Fernsehgeräten.
Ein Rückblick muss zwangsläufig unvollständig bleiben – so groß war das Angebot. Eine Besonderheit war aber, dass sich alle Ortsteile mit kreativen Ideen einbrachten. Die „Dorflichter“ in Rot beispielsweise entwickelten dank rührigen Engagements eine große Faszination und hatten enormen Zulauf. Der Drei-Länder-Weinberg in Markelsheim – angelegt von den Weinbau-Präsidenten Badens, Württembergs und Frankens – war eine echte Premiere und wird als bleibendes Projekt Bestand haben.
Kretschmann zu Gast
Nicht zuletzt haben die Heimattage auch viele besondere Persönlichkeiten nach Bad Mergentheim gebracht – etwa Ministerpräsident Winfried Kretschmann, EU-Kommissar Günther Oettinger, den Star-Dirigenten Justus Frantz, Hochmeister Dr. Bruno Platter, Bischöfe, Wirtschaftskapitäne und Wissenschaftler. „Wir konnten uns als starkes und wachsendes Mittelzentrum im ländlichen Raum präsentieren, das lebendige Traditionen und Ideen für das 21. Jahrhundert vereint“, lautet das Fazit von Oberbürgermeister Glatthaar.
Verkehrsdirektor Kersten Hahn, auf dessen Vorschlag die Bewerbung der Stadt um die Heimattage 2016 zurückgeht, betont vor allem die Außenwirkung: „Dass wir nach zwei touristischen Rekordjahren nun im zu Ende gehenden Jahr voraussichtlich noch einmal zweistellige Zuwachsraten erreichen, geht sicher auch auf die Strahlkraft vieler Heimattage-Termine zurück.“ Durch die landesweite Aufmerksamkeit und die überwiegend positiven bis begeisterten Rückmeldungen sei zudem davon auszugehen, dass das Image der Stadt auch in den kommenden Jahren von den Heimattagen profitiere.
Budget eingehalten
Die Vorbereitung und Umsetzung der Heimattage organisiert hat Sabine Mangold für die auf Zeit im Rathaus eingerichtete Geschäftsstelle. Dort wird dieser Tage auch ein finanzieller Schlussstrich unter das Projekt gezogen. „Unser Budget aus städtischen und Landes-Mitteln haben wir eingehalten. Dass ein so umfangreiches Programm und derart gut ausgestattete Großveranstaltungen möglich waren, verdanken wir den zahlreichen Sponsoren“, sagt Sabine Mangold. In diesen Dank schließt der Oberbürgermeister auch alle Bürger ein, die sich im Heimattage-Jahr eingebracht haben und das bunte Programm mit erdacht und umgesetzt haben. Ein Extra-Lob geht an die Schüler, die sich stark eingebracht haben.