
Renate Bucherer näht seit dem Jahr 2021 ehrenamtlich Herzkissen für schwerkranke Patientinnen und Patienten des Brustzentrums Tauberfranken und der Palliativstation des Caritas-Krankenhauses. Im Februar hat sie das 1000. Kissen an die Leiterin der Palliativstation Dr. Dagmar Hügel-Dubowy überreicht, schreibt das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in einer Mitteilung. "Man muss auch mal was Gutes tun", sagt Renate Bucherer. "Nachdem ich in Rente gegangen bin, wollte ich mich gerne engagieren, las in der Zeitung von einer ehrenamtlichen Nähgruppe in Weikersheim und entdeckte diese Idee für mich. Ich mache schon immer sehr gerne Handarbeiten und es ist mir ein Anliegen, meine Arbeiten mit Menschen zu teilen, die sich in einer gesundheitlich schwierigen Lage befinden", erzählt die Rentnerin weiter.
Zehn Arbeitsschritte benötige es bis zur Fertigstellung eines Kissens. Unterstützt wird sie von ihrem Mann, der selbst 34 Jahre lang im Caritas-Krankenhaus als stellvertretender Leiter der Technikabteilung tätig war. Bei der Frage nach den Kosten winkt Bucherer ab: „Das kann man nicht aufrechnen“. Über Spenden von Füllmaterial würde sie sich allerdings freuen; derzeit bezieht sie dieses aus anderen Kissen, die sie extra für diesen Zweck kauft.
"Es ist einfach schön, wenn die Patienten bei uns ankommen und wir ihnen ihr eigenes Kissen überreichen können", da ist sich auch das Team der Palliativstation einig. Die Herzkissen dienten auf der Palliativstation oft als eine Art Türöffner, mit denen die Patienten auf ihren Zimmern begrüßt würden. "Wenn wir schwerstkranke Elternteile kleiner Kinder haben, können wir ihnen auch ein gleiches Kissen mitgeben, als Erinnerung an die Mama und oder den Papa, die ihr Kissen mit auf den letzten Weg genommen haben. Das spendet Trost und ist eine außerordentliche Hilfe in dieser schweren Zeit", betont Dr. Dagmar Hügel-Dubowy. „Die Kissen unterstützen Frauen mit der Diagnose Mammakarzinom, weil sie durch ihre Herzform auch eine gute Unterstützung bei der Lagerung sein können. Bei uns auf der Palliativstation gehen sie den Weg mit nach Hause, ins Hospiz oder zu den Angehörigen“, so die Leiterin der Palliativstation am Caritas-Krankenhaus.
Auf der Palliativstation können bis zu sechs Patienten von einer multiprofessionellen interdisziplinären Palliativversorgung profitieren. Dabei erhalten die Patienten nicht nur ärztliche, pflegerische, physiotherapeutische und psychoonkologische Betreuung, sondern haben unter anderem auch die Möglichkeit psychosoziale, seelsorgerische und kunst- oder musiktherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen mit dem Ziel, ein Stück Lebensqualität zu ermöglichen. Außerdem unterstützen viele Ehrenamtliche die Betreuung regelmäßig.