
Die jüngst gestartete zweite Staffel des Lohrer stattKinos im Keller des Weinhauses Mehling ist aus Sicht der Organisatoren vom Besucherzuspruch her enttäuschend angelaufen. Gerade mal 54 Besucher hätten an den ersten beiden Tagen den Weg in den Keller gefunden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Feedback nach den Vorstellungen mache jedoch Mut: Nach dem Film „Alphabet“ gab es spontanen Applaus. Bis tief in die Nacht sei über die Themen und Thesen des Films diskutiert worden. Der zweite Film, „Oh Boy“, einer der schönsten deutschen Filme der letzten Jahre, habe das Publikum verzaubert. Ein bisschen schade sei gewesen, dass die aus Aschaffenburg angereisten Filmemacher für ihren ersten Kurzfilm nur ein kleines aber doch interessiertes Publikum fanden.
Matthias Noe und Dominik Lando werden lau Mitteilung auch ihren gerade abgedrehten neuen Film „Vorm Lindig“ im Kulturkeller vorstellen. Die beiden haben es sich zum Ziel gesetzt Spessartsagen in die Moderne zu transponieren und den Spessart als Filmlandschaft zu entdecken.
Nächster Film an diesem Mittwoch
Das stattKino unterscheidet sich von einem „normalen“, gewerblichen Kino darin, dass hier nur Filme gezeigt werden, die die Organisatoren selbst begeistert haben. Nur solche Filme kämen auf die Filmwahl-Liste. Das Publikum habe dann Gelegenheit, mit seiner Stimmabgabe die Prioritäten zu setzen. Man wolle Filme bieten, die im normalen Kino untergegangen sind, und dafür ein Publikum gewinnen.
An diesem Mittwoch, 28. September um 18 und um 20.30 Uhr, flimmert bereits der dritte Film dieser Staffel über die Leinwand: Paolo Sorrentinos „Ewige Jugend“.
Sorrentino hatte mit „La Grande Bellezza – Die große Schönheit“ einen Oscar gewonnen, aber mit Ewige Jugend ist der bekennende Fellini-Fan laut Pressemitteilung erst so richtig zu großer Form aufgelaufen.
Zum Inhalt des Films: Die alten Freunde Fred (Michael Caine) und Mick (Harvey Keitel) teilen in den Bergen zwar ihr idyllisches Feriendomizil, ein elegantes Wellnesshotel mit fast schon magischer Ausstrahlung. Was ihr Alterswerk betrifft, haben sie jedoch komplett verschiedene Vorstellungen.
Während der berühmte Komponist und Dirigent Fred sich dem süßen Nichtstun hingibt, treibt den geschäftigen Regisseur Mick sein neustes Filmprojekt um, das durch die Launen seiner Muse Brenda (Jane Fonda) zu platzen droht.
Freds Erholung stört dagegen ein Abgesandter des Buckingham Palace: Die Queen höchstpersönlich möchte die „Simple Songs“ angeleitet durch ihren Schöpfer selbst hören – ein Angebot, das Fred rundheraus ablehnt, sehr zum Leidwesen seiner Tochter und Managerin Lena (Rachel Weisz). Lieber möchte der Komponist zusammen mit seinem Freund Mick und dem skurrilen Schauspieler Jimmy (Paul Dano) relaxen, über das Leben philosophieren und die Macken der anderen Gäste kommentieren.