"Weil wir a Herz haben wie a Bergwerk", denn "s' Leben is wia a Traum" und "Wunder gescheh'n". So hat der Halsbacher Frauenchor Just for Fun sein Jubiläumskonzert überschrieben, das am Wochenende zweimal für volles Haus in der Alten Turnhalle in Lohr sorgte. Mit dem begeisterten Publikum feierte der Chor neben seinem 22-jährigen Bestehen besonders auch die "Freiheit" nach der langen Corona-Abstinenz.
"Vor über 20 Jahren trafen sich einige Halsbacher Mädchen, die nur Spaß haben wollten", berichteten Angelika und Diana Amend von den Anfängen. Junge Sängerinnen aus Hausen, Steinfeld und Wiesenfeld gesellten sich dazu, um vor allem Gospels einzustudieren. Mittlerweile umfasst das Repertoire auch Pop, Kirchenlieder und Klassik. Im Jahr 2000 gegründet, sang der junge Chor unter anderem 2016 bei der Einweihung der Lohrer Stadthalle und stand im Theaterstück "Cyrano de Bergerac" auf der Krimikellerbühne Rothenfels.
Just for Fun stehe für laut, leise, kraftvoll, dynamisch, frisch, modern und viel Spaß am Gesang. Angekündigt waren "stimmungsvolle Lieder, etwas fürs Herz , 80er-Jahre-Hits und deutsche Pop-Songs mit fremdsprachigen Überraschungen". Ein Qualitätsmerkmal des Chores ist die enorme Klangfülle über alle Stimmlagen hinweg, gefühlvoll begleitet von Konstantin Kobel am Klavier und der Band (Nico Rauch, Gero Glieschke, Michael Henze).
Zwei Zugaben gefordert
Für das hohe Niveau der 23 Sängerinnen, in Schwarz mit roten Farbtupfern gekleidet, spricht auch, dass stimmstarke Solopartien aus dem Chor heraus besetzt werden können. Klare Akzente setzte die engagierte Dirigentin. Geschickt lenkte Sigrid Schwab Emotionen und Ausdrucksstärke ihrer "Mädels", die mit Leichtigkeit jeden rhythmischen Wechsel meisterten.
"Danke an Sigrid" sagte der Chor im Überraschungssong: "Sie hat uns so weit gebracht, dass wir singen und es uns auch Freude macht." Voll des Lobes gratulierte Gerti Nätscher für den Sängerkreis Lohr zum Jubiläum. Sie wisse, wie viel Arbeit und Kraft es koste, ein solches Konzert zu veranstalten. "Wenn ihr gerne singt, geht zu den Chören", warb Nätscher um Nachwuchs.
Die bunte Mischung des zweistündigen Programms bot den Sängerinnen reichlich Gelegenheit, ihre Stärken zu zeigen. "Ich schließe meine Augen, seh´ die fernen Berge und den Himmel so weit weg" lautet die Übersetzung der japanisch gesungenen "Sommer-Erinnerung". Ein Zeichen für Kraft und Hoffnung setzte der Chor mit Westernhagens "Freiheit".
Für weitere Abwechslung sorgte das Chorlied "Nette Begegnung" und "What a feeling", der Soundtrack zum Film Flashdance. Das Publikum erhob sich nach Michael Jacksons "We are the world" von den Plätzen und spendete unter Bravo-Rufen lang anhaltenden Applaus. Erst nach zwei Zugaben durfte der Halsbacher Frauenchor die Bühne verlassen.
Begeistert war neben den Zuhörern auch die Dirigentin selbst von der ihrer Meinung nach "perfekten Leistung" des Chores. Nach dem Samstagskonzert gab es Livemusik zum Tanzen und Mitsingen mit Nico und Gero.