
Mainfranken – genauer gesagt: der Landkreis Main-Spessart – ist bei der kommenden Staffel der Sendung „The Voice Kids“ relativ stark vertreten. Die zehnjährige Anisa Celik aus Kreuzwertheim und die 13-jährige Lisa James aus Hausen sind mit dabei.
Anisa ist schon am Sonntag in der ersten Sendung der neuen Staffel der Musikcastingshow für Kinder zu sehen – und vor allem zu hören. Denn für ihr Alter kann Anisa ein beeindruckendes Stimmvolumen vorweisen. Wie beeindruckt waren die Juroren der Castingshow von ihrem Auftritt? „Das darf ich nicht sagen“, erklärt sie professionell und grinst verschmitzt.
Fast vier Jahre auf Bewerbung gewartet
Wie es überhaupt dazu kam, dass sie bei „The Voice Kids“ mitmacht, das erzählt die Viertklässlerin allerdings gerne. „Ich schaue die Sendung mit meinen Eltern seit ich sechs Jahre alt war“, sagt Anisa, „und habe damals schon gefragt, ob ich mich bewerben darf.“ Die Eltern erklärten ihr, dass sie noch zu klein sei. Als Anisa dann zehn Jahre alt war, fragten wiederum die Eltern, ob sie sich denn nicht mal bewerben will – und die junge Sängerin wollte das unbedingt.
Rihanna, Amy Winehouse und Mutter und Tante als Vorbilder
Denn sie liebt den Gesang, mit dem sie schon in noch jüngeren Jahren direkt in Kontakt kam. „Meine Mutter singt und meine Tante auch“, erklärt die Zehnjährige. Beide Frauen treten als Sängerinnen bei Hochzeiten auf. „Da aber oft mit türkischen Liedern, die gefallen mir nicht so.“ Anisa steht mehr auf englischsprachige Lieder, wie von Rihanna oder Amy Winehouse. „Amy Winehouse hatte eine so tolle Stimme, die konnte ganz unterschiedlich singen“, begeistert sich die Grundschülerin. Toll findet sie auch die Sängerin Lena Meyer-Landrut, die für Deutschland 2010 beim Eurovision Song Contest angetreten ist und bei „The Voice Kids“ bis 2016 auch in der Jury saß.
Gruselfilme gemeinsam mit Papa
Sie selbst hat mit sechs Jahren angefangen, Gesangsunterricht an der Musikschule in Kreuzwertheim zu nehmen – aktuell bei ihrer Lehrerin Sylwia Bialas –, später kam noch Gitarre dazu, und sie nimmt am Musikprojekt in der Grundschule teil. Viel Musik also in ihrem jungen Leben. Nichts außer Musik? Nein, natürlich nicht. Anisa spielt gerne mit ihren Freunden oder schaut Fernsehen. „Am liebsten gruselige Filme gemeinsam mit Papa.“
Ihr Vater wusste schon vor ihr, dass Anisa in die sogenannte „Blind Auditions“ kommt, die erste Phase in dem Castingwettbewerb im Fernsehen. Zuvor musste die Zehnjährige an zwei Vorauswahlen mitmachen. Die erste war in Frankfurt. Ob da wirklich „eine Millionen“ junge Bewerber waren, wie sie es glaubt, mag bezweifelt werden. Doch gegen einige tausend Mitbewerber setzte sich die Kreuzwertheimerin mit ihrem Gesang durch und durfte weiter zum „Recall“ nach Berlin.
Überraschung auf der Michaelismesse
Kurze Zeit danach besuchte Anisa mit ihrem Vater die Michaelismesse in Wertheim. „Da war Papa schon ganz komisch und hat dauernd telefoniert, angeblich mit der Arbeit“, erinnert sich die Grundschülerin. Als sie dann bei einem Fahrgeschäft eingestiegen war, kam plötzlich ein Fernsehteam von Sat 1 und verkündeten ihr, dass sie es in die „Blind Auditions“ und damit wirklich in die Fernsehsendung geschafft hat. „Ich hab mich total gefreut“, sagt Anisa.
Obwohl Anisa schon weiß, wie ihr Auftritt bei „The Voice Kids“ ausgegangen ist, freut sie sich riesig, die Aufzeichnung gemeinsam mit ihrer Familie und mit ihrer Tante anzuschauen.
Lisa will die Familienehre retten
Anisa ist nicht die einzige Mainfränkin, die in der kommenden Staffel von „The Voice Kids“ zu sehen sein wird. Auch die 13-jährige Lisa James aus Hausen in Main-Spessart ist dabei. Sie selbst wollte zu „The Voice Kids“, um, wie sie sagt, „die musikalische Familienehre zu retten“.

Denn ihr Vater Gerald „Jerry“ James, Leadsänger der Gruppe „The Jets“, hatte zusammen mit seinem Duettpartner Tuncay Tercanil im vergangenen Jahr an den Blind Auditions bei „The Voice of Germany“ teilgenommen, schied aber leider gleich aus. Nun stellt sich Tochter Lisa der Voice-Kids-Jury, zu Juroren, zu der das Mutter-Tochter-Duo Nena und Larissa, Mark Forster und Max Giesinger gehören.
Große Freude nach kurzfristiger Bewerbung
Wie Anisa singt auch Lisa James schon von Kindesbeinen an und ist auf verschiedenen schulischen und außerschulischen Veranstaltungen aufgetreten. Klavierunterricht nimmt die Hausenerin seit vier Jahren, Gesangsunterricht hatte sie dagegen nie, „aber der Papa gibt mir immer Tipps“, erzählt Lisa. „The Voice Kids“ schaute sie schon immer im Fernsehen, doch beworben hat sich Lisa dann doch sehr kurzfristig. Um so größer die Freude, dass sie es durch die Vorauswahlen in Frankfurt und Berlin dann in die Blind Auditions geschafft hat.
Bei den Castings alle cool und nett
Die bisherigen Erfahrungen mit den Castingshows waren gut. „Die nehmen sich Zeit, bauen keinen Druck auf und sind echt alle cool“, sagt Lisa. Ein Eindruck, den auch Anisa bestätigt: „Die waren alle richtig nett“.
Plektron als Glücksbringer
Bei einem Bruno-Mars-Konzert im vergangenen Jahr hat Lisa als Fan von ihm ein Gitarrenplektrum geschenkt bekommen. „Diesen Glücksbringer habe ich in meiner Jeanstasche auf der Voice-Kids-Bühne dabei gehabt“, verrät die 13-Jährige. Ob er ihr Glück bei der Jury gebracht hat, wird man ebenso wie bei Anisa in der aktuellen Voice-Kids-Staffel ab Sonntag erfahren.