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Lohr
Zwei neue Franziskaner-Patres aus Polen in Mariabuchen
In ihrer neuen Wirkungsstätte Mariabuchen angekommen: die beiden polnischen Franziskaner-Patres Marius (links) und Guardian Andreas.
Foto: Rita Gress | In ihrer neuen Wirkungsstätte Mariabuchen angekommen: die beiden polnischen Franziskaner-Patres Marius (links) und Guardian Andreas.
Bearbeitet von Rita Greß
 |  aktualisiert: 25.09.2020 02:10 Uhr

Sie sind neu im Amt, jung, ungemein herzlich und nahbar und verbreiten augenblicklich eine Wohlfühl-Atmosphäre: Die beiden aus Polen stammenden Franziskaner-Patres Andreas und Marius. Vor rund einer Woche kamen sie in ihrer neuen Wirkungsstätte im Kloster Mariabuchen an.

Zusammen mit Mitbruder Pater Marian zelebrierten sie am Sonntag ihren Einführungsgottesdienst in der Wallfahrtskirche. Wenige Tage davor skizzierten sie in einem Gespräch mit diesem Medienhaus ihren Werdegang – beide in fließendem Deutsch.

Geschäftsführer eines Verlags

Pater Andreas (42) tritt als Guardian die Nachfolge des am 6. September verabschiedeten Paters Adam an. Der Verbleib im Amt ist auf maximal 12 Jahre begrenzt. "Mariabuchen ist für mich eine große Umstellung", sagt er. Die letzten vier Jahre war er Leiter des Verlags und der Druckerei im weltweit größten und über 110 Mitbrüder zählenden Franziskanerkloster in Niepoklanów (Marienstadt) in Polen.

"Als Geschäftsführer hatte ich einen zehn- bis zwölfstündigen Arbeitstag am Schreibtisch; in der Kirche war ich nur sonntags präsent. Nun bin ich sieben Tage die Woche Seelsorger." Mariabuchen lernte er 2002 während eines Ausflugs mit seinem Sprachkurs aus Würzburg kennen. "Das war ein sehr positiver Eindruck. In einer Wallfahrtskirche sind die Spuren Gottes in dieser Welt erkennbar."

Traditionen fortsetzen

Über seine Aufgabe als Guardian sagt er: "Ich möchte das erhalten, was hier mit Umsicht geschaffen wurde und Traditionen und Bräuche behutsam fortsetzen." Erste Gespräche mit den Wallfahrtswerk-Mitgliedern Adolf Reichert und Helmut Schrott habe er schon geführt.

Pater Andreas wurde in der 75 000 Einwohner zählenden Stadt Tomaszów im Südosten Polens geboren. Nach dem Abitur trat er 1997 in den Franziskanerorden ein. Das Theologiestudium absolvierte er in Lódz. 2002 legte er sein Gelübde ab und wurde am 29. Mai 2004 zum Priester geweiht. Sein Beruf führte ihn nach München, nach Uelzen in der Lüneburger Heide und schließlich nach Ottbergen bei Hildesheim. Von dort kehrte er in seine Heimat zurück.

2000 in den Orden eingetreten

Pater Marius, Jahrgang 1979, stammt aus der rund 6000 Einwohner zählenden Stadt Sejny (deutsch: Seine) im Nordosten Polens. Nach dem Abitur trat er 2000 in den Orden ein. Das für jeden angehenden Priester verpflichtende zweijährige Studium der Philosophie absolvierte er in Lódz. Weshalb er 2004 zum Theologiestudium nach Würzburg kam, begründet er so: "Unser Provinzial suchte Freiwillige, die bereit waren, ins Kloster der Franziskaner-Minoriten zu gehen."

Während seiner vier Studienjahre lebte er in der Ordensgemeinschaft. Sie wirkt seit ihrer Gründung im Jahr 1221 nach den Ordensregeln des Heiligen Franz von Assisi (1181/82 bis 1226). Deutsch lernte Pater Marius in mehreren Sprachkursen vor Ort. Nach seiner Priesterweihe arbeitete er drei Jahre lang in Höslwang im Chiemgau, dann vier Jahre im niederbayerischen Dingolfing.

Bei seinem Wechsel nach Ottbergen lernte er Pater Andreas kennen. Es folgten zwei Jahre in Polen und ein weiteres halbes Jahr an seiner ehemaligen Wirkungsstätte Dingolfing. Von dort kam er nach Mariabuchen.

 
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