Die Lohrer Künstlerin Cornelia Krug-Stührenberg und ihr indischer Kollege, Professor Dhiraj Choundhury, eröffnen am Sonntag, 12. April, um 11 Uhr eine gemeinsame Ausstellung in Krug-Stührenbergs Atelier im Häuseläckerweg 11 in Sackenbach. Die beiden Kunstschaffenden kennen sich seit Jahren.
„Unsere gemeinsame Präsentation war eine spontane Idee während meines Indien-Aufenthalts an Weihnachten 2014“, sagt die Lohrerin. Derzeit sei Choundhury in Europa unterwegs. Der Name des 79-Jährigen steht für zeitgenössische Kunst Südasiens und für eine Persönlichkeit Indiens, die beherzt in soziale Verantwortung tritt. Die britische Zeitung „The Independent“ nannte Choundhury 2014 „einen Künstler der Extraklasse.“
Seine farbintensiven Acrylgemälde auf Leinwand tragen Namen wie „Youth“, „Flute Prayer“ oder „The Sound of Music and Love“, eines seiner Holzreliefs titelt „Faces“. In ihnen thematisiert der „Meister der einfachen Striche und Linien“, wogegen er ankämpft: Soziale Ungerechtigkeit und Entwurzelung von Werten in Indien und Unterdrückung von Frauen in seinem Heimatland. Vor drei Jahrzehnten bereits leistete Choundhury Starthilfe für eine indische Frauen-Künstlergruppe, die mit Ausstellungen in Großstädten des Landes längst Achtungserfolge verbucht. Der Gruppe gehört mittlerweile auch Krug-Stührenberg an.
Choundhury wurde in einem Dorf bei Bangladesch geboren. Schon als Jugendlicher begann er zu malen. Nach Abschluss seines Kunststudiums in Kalkutta 1960 unterrichtete er 40 Jahre lang am College of Art in Delhi. Er sagt, als Lehrer und Künstler habe er eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Und: „Kunst sollte das Herz berühren.“ Weltweit war er in über 100 Einzelausstellungen vertreten und erfuhr hohe Würdigung. Für sein Projekt „Bangladesch Kriegsbewegung“ schrieb einst die indische Premierministerin Indira Gandhi das Vorwort. Bei der Ausstellung in Sackenbach haben die Werke beider Künstler einen gemeinsamen Nenner. Krug-Stührenberg zeigt neben ihrem Aquarell „Power of Roots“ mehrere neue Leinwände, die Bezug auf Indien nehmen. „Das Land lässt mich nicht los“, sagt sie. Wiederholte Aufenthalte hätten starke Spuren in ihr hinterlassen.
Die Ausstellung im Atelier Häuseläckerweg 11 ist am 13. und 14. April von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Telefonische Terminvereinbarung unter Tel. (0 93 55) 13 15.