Die beiden jungen Schaippacher Helena Bauer, 18, und Florian Schmitt, 20, haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Mission: den christlichen Glauben in Afrika zu verbreiten. Helena geht im Januar für sechs Monate nach Südafrika zu einem Jüngerschaftstraining, Florian Mitte Februar für 20 Monate als Missionar in den Kongo. Wir haben uns mit den beiden unterhalten, was sie zu diesem Schritt bewegt und was sie dort erwartet.
Helena hat im Sommer ihr Abitur gemacht, Florian ist gelernter Elektroniker. Die beiden schauen aus wie andere junge Leute in ihrem Alter. Doch in ihrem Leben spielen Gott und die Bibel eine zentrale Rolle. Beide sagen, sie haben Jesus in ihr Leben gelassen. Weil sie ihren Glauben ernst nehmen, versuchen sie sich an die zehn Gebote zu halten. Florian sagt, dass früher für ihn wie für seine Kumpels „Party und Saufen“ wichtig waren. Heute sagt er Dinge wie: „Sex gehört in den Rahmen der Ehe.“
Die Freunde sind beide seit rund drei Jahren beim CVJM Gemünden engagiert, dem Christlichen Verein Junger Menschen – früher stand das „M“ für „Männer“. Der CVJM übernimmt in Gemünden die Jugendarbeit der katholischen und evangelischen Kirche zusammen.
Helena erzählt, dass sie früher in die Kirche geschickt worden ist, wo sie nicht immer gern hingegangen sei. Vor vier Jahren dann hat sie an einer CVJM-Freizeit teilgenommen, einer WG für eine Woche. Dort habe sie nette Leute kennengelernt, die an Jesus glauben und beten. Die seien „ganz anders“ gewesen, als man sich gläubige junge Leute womöglich vorstellt. „Man denkt, die haben keinen Spaß, lesen die ganze Zeit in der Bibel“, sagt Helena.
Florian sagt, er habe als Jugendlicher sogar stark an Gott gezweifelt. Der Suchende sei aber „durch komische Zufälle“ zum CVJM gekommen. Und da habe er gemerkt, dass die Leute nett sind und vor allem dass Jesus ihm gut tut. Habe festgestellt, dass die Bibel, der Glaube „nicht einschränkt, sondern befreit“.
Dass sie nun als Missionare nach Afrika aufbrechen, empfinden die beiden als Selbstverständlichkeit. „Als Christ sollst du automatisch Missionar sein“, sagt Helena. Man könne ja auch zu Hause Missionar sein. Florian: „Mein Hauptziel ist, die gute Nachricht in alle Völker hinauszutragen.“ Seine Aussage ist Programm. Er arbeitet seit Oktober beim Missionswerk „Diguna – Die gute Nachricht für Afrika“ im hessischen Haiger, mit dem er auch in den Kongo fährt, um seiner Berufung als Missionar zu folgen.
Direkt am Äquator betreibt das Missionswerk im kongolesischen Aru, unweit der Grenze zu Uganda und dem derzeit wieder umkämpften Südsudan eine Station, von der aus die afrikanische Kirche mit praktischen Dingen wie Geländewägen unterstützt wird.
Er habe schon Bilder aus dem Kongo gesehen, wo sich an den Straßenrändern links und rechts mannshoch Lehmwände auftürmen, sagt Florian, es gebe kaum befestigte Straßen, Brücken seien oft nur Holzstämme. Deshalb die Geländewägen.
Außerdem betreibt die Station einen christlichen Radiosender und hat Projektoren, mit denen in den Dörfern Filme über Jesus gezeigt werden. Denn: „Viele Menschen und Dörfer dort haben noch nie etwas gehört von Jesus.“ Verbreitet seien dort oft noch Naturreligionen. Rund um die Station ist Grünland und Urwald, Dörfer. Die nächste richtige Einkaufsmöglichkeit findet sich über der Grenze im ugandischen Arua, wo Diguna ebenfalls eine Station betreibt. Florian geht davon aus, dass er im Kongo vor allem mit handfesten Dingen wie Elektrik und Hausinstallationen beschäftigt sein wird.
Für ihn sei der Anstoß über Vorträge von Leuten gekommen, die in Afrika ähnliches gemacht haben, darunter Daniel Alber, der ehemalige Leiter des CVJM Gemünden. Helena wollte wie viele junge Leute nach dem Abitur eine Zeit lang hinaus in die Welt. „Mir war wichtig, dass es was Christliches ist.“ Derzeit jobbt sie bei einem Burgerbrater, aber bald wird sie über die Missionsgesellschaft Operation Mobilisation in einem Camp mit 40 anderen jungen „Jüngern“ aus aller Welt in der Nähe der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria kulturell geschult, wird beten und bei Missions-Projekten für Kinder mitmachen. Denn auch in Südafrika seien außerhalb der Städte Naturreligionen noch weit verbreitet.
Doch Helena ist sich bewusst, dass ihr Einsatz nicht unbedingt ein Zuckerschlecken wird. „Das Camp ist mit einem Zaun und einer Mauer umgeben, weil es so gefährlich ist.“ Zudem hat sie eine Tollwutimpfung gebraucht wegen der streunenden Hunde dort. Auch Florian hat eine „ganze Litanei“ von Impfungen bekommen, darunter auch Tollwut und Gelbfieber. Auf ihn kommt noch eine Malaria-Prophylaxe zu. Dennoch: „Malaria bekommen die meisten mal, die dort sind.“ Da macht er sich keinen Kopf.
Helena möchte nach ihrem Einsatz Maschinenbau studieren, Florian weiß es noch nicht. „Wo Gott mich hinführt, da will ich hingehen“, sagt er. Da sich die Einsätze der beiden über Spenden finanzieren, bitten die beiden um finanzielle Unterstützung, aber auch darum, dass man für sie betet.
Spenden für Florian: Diguna e.V., Spk. Dillenburg, Kto. 88658, BLZ 516 500 45, BIC: HELADEF1DIL, IBAN: DE53 5165 0045 0000 0886 58, Verw.zweck „Florian Schmitt“
Spenden für Helena: OM Deutschland, Ev. Kreditgenossenschaft, Kto. 507245, BLZ 520 604 10, BIC: GENODEF1EK1, IBAN: DE47 5206 0410 0000 5072 45 Verw.zweck: Spenderadresse &„Helena Bauer“
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