Am Mittwoch, 5. Dezember, zeigt das Stattkino im Kulturkeller des Weinhauses Mehling „Zwei Herren im Anzug“ von Josef Bierbichler um 17.45 und um 20.30 Uhr.
Bierbichlers Familiensaga „Zwei Herren im Anzug“, nach Motiven seines autobiographischen Romans „Mittelreich“, umfasst die Zeit vor dem ersten Weltkrieg bis in die 80er Jahre. Eine Woche später wird der „Geschichtsunterricht“ emotional und spannend mit Andreas Dresens Vor- und Nachwende Lebensgeschichte des DDR - Sängers und Idealisten „Gundermann“ fortgesetzt.
Es ist das Jahr 1984 und es ist am Ende des Sommers. Im ausgedienten Tanzsaal eines ehemals traditionsreichen Gasthauses am See haben der Wirt und Bauer Pankraz und sein 35-jähriger Sohn Semi gerade die letzten Gäste verabschiedet, die zum Leichenschmaus zu Ehren der verstorbenen Frau und Mutter Theres erschienen waren. Nun sitzen Vater und Sohn in erzwungener Gemeinschaft beisammen und unterhalten sich über die Vergangenheit: Erster und Zweiter Weltkrieg, alliierte Besatzung, der erste Traktor, Kalter Krieg, Wirtschaftswunder, Flüchtlinge, Studentenunruhen, die Familie. Alles kommt stockend und sehr persönlich zur Sprache und (für den Zuschauer) ins Bild.
Bierbichler lebt noch immer im elterlichen Gasthaus am Starnberger See. Die Wirtschaft ist verpachtet, aber man kann ihn immer noch oft an seinem Stammplatz antreffen. Auch der Film ist hier gedreht worden und fängt die oberbayerische Landschaft in wunderbaren Schwarz-Weiß (Kriegs- und Zwischenkriegszeit) und Farbbildern (Nachkriegszeit) ein.