Im vergangenen Jahr war es weitgehend ruhig im Auraer Gemeindewald. Lediglich 58 Festmeter Holz wurden entnommen, denn es wurde nur Schadholz eingeschlagen. Das Jahresergebnis 2024 im Forstbetrieb beläuft sich demnach bei Einnahmen aus dem Holzverkauf in Höhe von nur 2466 Euro auf ein Gesamtminus von 10.884 Euro.
Weit lukrativer ist der Plan, den Revierförster Stephan Kühlwein dem Auraer Gemeinderat für das laufende Jahr präsentierte. Bei geplanten Einnahmen von 222.150 Euro und kalkulierten Ausgaben in Höhe von 125.200 Euro wird ein Jahresgewinn von 96.950 Euro erwartet. Die Einnahmen beinhalten Förderung in Höhe von 35.750 Euro. Für Neupflanzungen von Buchen und Douglasien sind Investitionen von 22.600 Euro eingeplant. Der Forstbetriebsplan 2025 wurde vom Ratsgremium einstimmig abgesegnet.
Keine Stimme erhielt das LEADER-Projekt "Nachverdichtung von Schutz- und Infohütten im Naturpark Spessart". Das Projekt unter Federführung des Naturparks Spessart e.V. sieht vor, weitere Schutz- und Infohütten im Naturpark zu errichten. Bei erwarteten Kosten von 25.100 Euro je Hütte und einem LEADER-Förderbetrag von rund 15.000 Euro blieben gut 10.000 Euro Eigenanteil von der beteiligten Gemeinde zu tragen. Der Auraer Gemeinderat befürwortet den Bau der Hütten grundsätzlich, doch in Anbetracht der aktuellen Haushaltslage und mangels geeigneten Standorts wurde die Beteiligung am LEADER-Projekt unisono ausgeschlagen.
Zustimmung mit acht zu eins erhielt der Antrag des Tierschutzvereins Main-Spessart auf mehr Unterstützung aus den Gemeinden. Demnach erhöht sich die Aufwandsbeteiligung der Kommune an den Kosten des Tierschutzvereins von 80 Cent auf einen Euro je Gemeindebewohner. Insgesamt führt dies in Aura zu jährlichen Mehrkosten von 189,40 Euro für den Tierschutz.
Weitere 10.600 plus Nebenkosten machte der Rat für die Instandsetzung der Auraer Kanalisation locker. Mit dem Beschluss wird die Fortschreibung des Gesamtentwurfs zur Fremdwassersanierung aus dem Jahr 2012 ermöglicht, von dem in der Zwischenzeit bereits einige Maßnahmen umgesetzt wurden. Nun ist laut dem verantwortlichen Ingenieurbüro Auktor GmbH (Würzburg) eine Fortschreibung des Konzepts nötig, die den Abgleich des ursprünglichen Entwurfs mit der aktuellen baulichen Situation beinhaltet. Hinzu kommt die Übernahme aktueller Daten aus neuen TV-Befahrungen, die Bildung neuer Bauabschnitte und die Überarbeitung der Kostenberechnung. Außerdem die Dokumentation in analoger und digitaler Form. Der Rat erteilte dem Ingenieurbüro Auktor einstimmig den Auftrag zur Fortschreibung.
Keine ungeteilte Zustimmung erhielt dagegen die Idee der Einführung einer kommunalen Förderung für den Bau privater Regenwasserzisternen. Bürgermeister Wolfgang Blum stellte eine Initiative aus der Sinngrundallianz vor, nach der die Bevölkerung in den Mitgliedsgemeinden zur Nutzung von Regenwasser motiviert und die Resilienz der Kommunen gegen Trockenheit gestärkt werden sollen. Dazu soll der Bau privater Regenrückhaltungen mit einem Viertel der Kosten mit bis zu 1000 Euro finanziell unterstützt werden. Als Mindestgröße für eine förderfähige Zisterne gilt zwei Kubikmeter, die Zweckbindungsfrist liegt bei zwölf Jahren.
Die Förderung soll, so Bürgermeister Blum, angesichts zunehmender Trockenheit und sinkender Grundwasserpegel ein erster Anstoß der Gemeinde zum Wasser- und Klimaschutz sein. Da die Förderung zunächst auf ein Jahr begrenzt ist und erst Ende 2025 über eine Verlängerung des Programms beraten werden wird, bewertete Blum die finanzielle Herausforderung für die Gemeinde als überschaubar. Mit sieben zu zwei Stimmen entschied das Ratsgremium schließlich, dass die Gemeinde ab 1. Februar 2025 die Anschaffung und Installation privater Regenwasserzisternen gemäß den von der Umsetzungsbegleitung vorgesehenen Regularien bezuschusst.