Zwar konnte die Sitzung des Gemeinderats wegen der noch nicht abgeschlossenen Elektroarbeiten nicht,
wie geplant, im frisch renovierten Rathaussaal stattfinden, dennoch zeigten sich die Räte gewohnt entscheidungsfreudig. Zunächst ging es um Zuschussanträge von Feuerwehr und Fußballclub.
So genehmigte der Gemeinderat einstimmig, der Feuerwehr Thüngen für Lederstiefel für Atemschutzgeräteträger 90 Euro Zuschuss je Paar (bisher 50 Euro) zu geben. Die Anschaffungskosten für adäquate Stiefel liegen bei rund 190 Euro.
Führerscheinkosten übernommen
Weiter übernimmt die Gemeinde die rund 230 Euro Kosten für die Führerscheinverlängerung der Klasse C, die zum Fahren des Thüngener Feuerwehrautos HLF 10 benötigt wird. Die Fahrerlaubnisse müssen, sofern sie nach 1999 erteilt wurden, alle fünf Jahre verlängert werden. Weiter sind Fahrerlaubnisse die vor 1999 erteilt wurden, ab dem 50. Lebensjahr des Fahrers ebenfalls für fünf Jahre zu verlängern. Zwölf Mitglieder der Wehr haben aktuell einen entsprechenden Führerschein.
Auch der FC 1920 Thüngen kann sich über eine weitere finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde freuen. So wurde einstimmig beschlossen, den jährlichen Zuschuss von bisher 3800 Euro auf nunmehr 10 000 Euro ab 2017 zu erhöhen. Damit sollen die Belastungen, die mit der Sanierung der Werntalhalle verbunden sind, gemildert werden. Der erhöhte Zuschuss ist auf die planmäßige 15-jährige Laufzeit eines Darlehens über 265 000 Euro befristet.
Werntalhalle für Thüngen wichtig
Bürgermeister Lorenz Strifksy hob in der Sitzung die Bedeutung des Vereins und der Werntalhalle für die Gemeinde hervor. Ähnlich äußerte sich auch Zweiter Bürgermeister Wolfgang Heß, der die Arbeit des FC 1920 Thüngen als „praktizierte Jugendarbeit“ betitelte. Für Kämmerer Thomas Hehrlein ist die Förderung immer noch eine verträgliche Lösung für die Gemeinde. Sollte diese ausbleiben und die Sanierung der Halle nicht erfolgen, würde diese mit all ihren Lasten auf die Gemeinde zurückfallen – mit voraussichtlich deutlich höheren Kosten.
Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde die Anschaffung einer auf den Dächern des Bauhofes und des Wasserwerks geplanten Photovoltaikanlage. Ende November soll diese mit einer Leistung von 28,6 KWp ans Netz gehen. Rund 60 Prozent des erzeugten Stroms wird die Gemeinde selbst verwenden, der Rest wird in das Netz eingespeist. Die Anlage wird 36 502,02 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten und von einer Firma aus Holzhausen, die das günstigste Angebot abgegeben hat, geliefert.
ILE MainWerntal
Der Markt Thüngen, die Städte Arnstein und Karlstadt sowie die Gemeinden Eußenheim und Gössenheim haben sich zur Erstellung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes zusammengeschlossen. Nach Fertigstellung des Konzeptes ist die Gründung eines Vereines „Kommunale Allianz MainWerntal“ vorgesehen. Auch die regional tätigen Banken sollen ins Boot geholt werden. Sinn und Zweck dieses Vereines soll die Förderung der regionalen, wirtschaftlichen, touristischen sowie der sozialen Entwicklung sein.
Der Marktgemeinderat stimmte der Vereinsgründung und dem vorliegenden Satzungsentwurf grundsätzlich unter der Voraussetzung zu, dass die aufzubringenden Gelder sich nach der jeweiligen Einwohnerzahl richten und nicht unter den Mitgliedern gleichmäßig aufgeteilt werden.
Windkraftanlagen
Auf der Gemarkung Binsfeld plant die Firma juwi Engergieprojekte GmbH die Errichtung zweier Windkraftanlagen. Sie sollen nun 200 statt 196 Meter hoch werden. Gemeindliche Belange des Marktes Thüngen werden durch das Änderungsgenehmigungsverfahren nicht berührt, weshalb es keine Einwände gegen den Bau gab.
Auf die von der Verwaltung ausgearbeitete Beschlussvorlage zum Anhörungsverfahren zur Teilfortschreibung des LEPs Bayern ist der Gemeinderat auf Betreiben von Wolfgang Heß nicht eingegangen. Nach Meinung von Heß könne man das LEP als kleine ländliche Gemeinde nicht beeinflussen. Er regte an, dennoch eine Stellungnahme abzugeben. So wurde zum LEP-Vorschlag bezüglich des Verkehrsflughafens München und der geplanten dritten Start- und Landebahn eine Stellungnahme verfasst, die mit einer Gegenstimme verabschiedet wurde. So sollten die vorhandenen Kapazitäten des Flughafens Nürnberg besser genutzt werden, was auch die Region Franken stärken würde.
Ob für den Verkehrsflughafen München in diesem Fall dann noch eine dritte Start- und Landebahn mit den erforderlichen Funktionsflächen notwendig wäre, wäre dann zu prüfen.