Die Stadt Lohr wird ihre Trinkwasserversorgung im Stadtteil Steinbach mit zusätzlicher Technik zur Desinfektion des Wassers ausstatten. Der Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig die Anschaffung einer Anlage, die das Wasser mit ultraviolettem Licht desinfiziert. Die Anschaffung ist zwar außerplanmäßig, hat nach Aussage von Bürgermeister Mario Paul jedoch nichts mit dem jüngst für einige Tage verhängten Abkochgebot für das Steinbacher Trinkwasser zu tun.

Wie Johannes Goßmann als Leiter der für die Trinkwasserversorgung zuständigen Lohrer Stadtwerke erklärte, gehe es generell darum, mit der Anschaffung die Desinfektionsleistung der Steinbacher Anlage zu optimieren. Da solche UV-Anlagen lange Lieferzeiten hätten, wolle man bereits jetzt eine bestellen, um sie im Jahr 2025 in Betrieb nehmen zu können.

Der Stadtrat vergab den Auftrag einstimmig an die Lohrer Firma Wassertechnik Mösslein. Zu den Kosten der Anschaffung macht die Stadt mit Verweis auf Datenschutz keine Angaben.

Nur eine Probe war belastet

Paul erklärte, dass die Anschaffung schon länger geplant gewesen sei. Mit Blick auf das jüngst verordnete Abkochgebot für das Steinbacher Trinkwasser erklärte Goßmann, dass dort bei den routinemäßigen Kontrollen in einer einzelnen Probe lediglich ein "schlechter Keim" gefunden worden sei. Ob dieser Keim tatsächlich aus dem Trinkwasser stamme oder womöglich in der Umgebungsluft vorhanden gewesen sei, wisse niemand.

Das Abkochgebot habe man sicherheitshalber dennoch ausgesprochen. Alle sofort gezogenen Vergleichsproben hätten jedoch keine schlechten Keime enthalten, sagte Goßmann. Er gehe daher davon aus, dass der betreffende Keim nicht im Wasser enthalten gewesen sei, sondern in der Umwelt.

Das Abkochgebot wurde bereits vor Tagen wieder aufgehoben. Es werde auch in Steinbach "wie gewohnt Trinkwasser in bester Qualität geliefert", so der Leiter der Stadtwerke.