Pünktlich zum Start des Gemündener Weihnachtsmarktes lichtete sich der Hochnebel, der tagelang keinen Sonnenstrahl ins Maintal gelassen hatte. Entsprechend froh waren die Budenbetreiber und zahlreichen Besucher, die sich bereits zur Eröffnung am Samstagnachmittag in der Altstadt eingefunden hatten.
Bürgermeister Jürgen Lippert begrüßte die Einheimischen und Gäste und vor allem die Kindergartenkinder von St. Martin. „Die ehrenamtlichen Helfer der Vereine und Organisationen haben den Marktplatz zum Weihnachtsdorf gemacht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Lippert dankte allen Beteiligten und der Werbegemeinschaft Gemünden für ihr Engagement. Sie habe auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zusammen gestellt, das nicht nur Spaß und kulinarischen Genuss vermitteln, sondern auch kulturell passend zur Advents- und Vorweihnachtszeit auf das große Fest der Christenheit einstimmen soll. Lippert lud herzlich dazu ein, die Vorführungen und Musikdarbietungen zu besuchen.
Bevor der Rathauschef seinen Platz für Nikolaus und Knecht Ruprecht räumte, wünschte er allen Bürgern der Stadt und den Gästen einen schönen Aufenthalt, eine besinnliche Adventszeit, friedvolle Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2017. Für die Werbegemeinschaft schloss sich Rainer Mentges den guten Wünschen an.
Knecht Ruprecht hatte Mühe
Der Nikolaus schritt mit festlichem Gewand, Mitra und Bischofsstab zu seinem weißen Thron. Ihm folgte Knecht Ruprecht, der Mühe hatte, den schweren Jutesack zu tragen. Die Kinder vom Kindergarten begrüßten ihn mit dem Lied „Sei gegrüßt, lieber Nikolaus“ und beobachteten gespannt, was nach der Begrüßung folgen würde. Der Nikolaus gab seinen Stab an eines der Kinder ab, das ihn hoch konzentriert festhielt, und holte das große Buch hervor. Darin hatte ihm der Engel alle guten und schlechten Taten der Menschen aufgeschrieben. Zur Überraschung der Umstehenden bat er zuerst den Bürgermeister nach vorne. Lippert hatte Glück, es waren nur gute Taten vermerkt und Ruprecht musste nicht mit der Rute drohen. Vielmehr öffnete er den mitgebrachten Sack und bescherte die Kinder, die sich ihm und dem Nikolaus respektvoll näherten.
Nach der Eröffnung unter den Rathaus-Arkaden fanden sich die Besucher an den rund um den großen Christbaum aufgestellten Feuertonnen zusammen, um bei einem Plausch mit Bekannten die vielfältigen kulinarischen Spezialitäten zu genießen. Vom kräftigen Eintopf, leckeren Pizzen und Wildschweinbratwürsten vom Holzkohlengrill bis hin zu süßen Waffeln und feinen Pralinen reichte das Angebot. Wer sich von innen wärmen wollte, konnte das mit Glühwein und Punsch – auch alkoholfrei – und heißem Apfelmost. Für die Unterhaltung sorgte bei Einbruch der Dunkelheit wie in den Vorjahren die Kindergruppe der Volkstanzgruppe Gemünden mit einem Lichtertanz, und anschließend spielte die Fischertrachtenkapelle des Vereins zur Förderung der Volksmusik vorweihnachtliche Weisen.
Am Sonntag verlegten manche Besucher das Mittagessen auf den Weihnachtsmarkt und ließen sich dazu mit den Weihnachtsliedern der Kinder vom Kindergarten Heilig-Kreuz des Kreuzklosters unterhalten. Musikalisch ging es anschließend mit dem Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde weiter. Den Schlusspunkt setzte das adventliche Konzert der Sing- und Musikschule in der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul, bevor um 19 Uhr die letzten Kerzen auf dem Weihnachtsmarkt erloschen.