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Marktheidenfeld
Zur Ehre des Schöpfers und der Natur
Zur Ehre Gottes gaben Organist Alexander Wolf (links) und Tenor Christian Brüggemann ein Konzert in der St.-Laurentius-Kirche.
Foto: Martin Harth | Zur Ehre Gottes gaben Organist Alexander Wolf (links) und Tenor Christian Brüggemann ein Konzert in der St.-Laurentius-Kirche.
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 18.10.2020 02:15 Uhr

Eigentlich war das Liedkonzert der katholischen Pfarreiengemeinschaft St. Laurentius am Spessart als besonderer Ausklang eines quirligen Markttags in der Marktheidenfelder Altstadt gedacht. Corona hat den Martinimarkt in diesem Jahr unmöglich werden lassen. Trotzdem konnte Dekan Herman Becker am Sonntagabend gut 50 Zuhörer in der St.-Laurentius-Kirche mit kurzen Worten gedanklich auf ein musikalisches Gotteslob einstimmen.

Pastoralreferent Alexander Wolf eröffnete das geistliche Musikprogramm mit der modernen, festlichen "Fanfare" des Walisers William Mathias (1934 bis 1992) an der Elenz-/Heissler-Orgel. Den wichtigsten Part hatte der in Stadtteil Zimmern lebende Sänger Christian Brüggemann übernommen. Seine Tenor-Stimme füllte bei den Vokalwerken mit nahezu baritonaler Färbung angenehm warm den Kirchenraum.

Der evangelische Pastor Justus Wilhelm Lyra (1822 bis 1882), Schöpfer der Melodie zu "Der Mai ist gekommen", zählt zu den bedeutenden Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts. Andächtig prägte Brüggemann das geistliche Lied "O selig Haus, wo man Dich aufgenommen" zur einfühlsamen Begleitung an der Orgel. Ruhig und nachdenklich erklang später das Lob des Feierabends "Von der Arbeit müde, geh' ich abends still nach Haus".

Das "Ave Verum" ist ein Reimgebet aus dem späten Mittelalter. Charles Gounod (1818-1893) vertonte es mit hohem lyrischem Vermögen. Das Werk führte konzentriert zum Mittelpunkt des Konzerts.

Impuls innerer Versammlung

Brüggemann und Wolf hatten mit der "Missa in f" (Opus 62) des Kapellmeisters am Hofe des bayerischen Königs Ludwig II, Josef Gabriel Rheinberger (1839 bis 1901), eine sehr populäre Komposition der romantischen Epoche ausgewählt. Die "Missa Puerorum" gilt als kleiner und leichter Messgesang. Leicht ausführbar ist sie dennoch mehr als nur Gebrauchsmusik für den liturgischen Alltag. Christian Brüggemann gestaltete gekonnt wie hingebungsvoll die getragenen und feierlichen Momente über dem zentralen Glaubensbekenntnis des Credo zur feierlichen Verehrung Gottes.

Mit dem hymnischen 9. Satz "Nimrod" aus den Enigma-Variationen des Briten Edward Elgar (1857 bis 1934) setzte Alexander Wolf an der Orgel einen instrumentalen Impuls innerer Versammlung.

Der Schluss des Konzerts sollte freilich bei einem Werk von Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) in dessen Jubiläumsjahr liegen. Zu einer bisweilen lebendig, jubilierenden Ode an die Wunder der Schöpfung und zur Verehrung des Schöpfers gestalteten beide Musiker Beethovens Vertonung des Gedichts "Die Ehre Gottes aus der Natur" von Christian Fürchtegott Gellert. Das kurze, intensive Konzertprogramm wurde vom Publikum dankbar mit großem Applaus bedacht.

 
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