Die evangelischen Schüler der zehnten Klasse des Johann-Schöner-Gymnasiums besuchten im evangelischen Religionsunterricht das Haus des OMTH, das in Karlstadt auch als „die Arche“ bekannt ist. Hier wurden die Schüler von Bernd Sultan, dem Kastellan des OMTH – die Abkürzung von Ordo Militiae Templi Hierosolymitani –, durch das Haus geführt. Ganz oben im Consilium (Sitzungssaal) des Hauses erklärte Sultan die Entstehung und die Geschichte des Ordens und informierte über die Aufgaben und Pflichten der Tempelritter in der heutigen Zeit. Er erklärte, dass der OMTH ein Ritterorden ist, der den Gedanken der Ökumene als eines seiner Hauptziele verfolgt und auch danach lebt. Die Mitglieder des Tempelordens sind Christen unterschiedlicher Konfessionen – derzeit katholische, evangelische und orthodoxe –, die nachweislich im christlichen Glauben getauft wurden und ein einwandfreies, polizeiliches und pfarramtliches Zeugnis ihrer Kirche vorlegen können.
Ergänzend zu diesen Grundbedingungen muss ein „werdender“ Ritter eine Probezeit bestehen, um dem Orden und sich selbst die Zeit für ein gegenseitiges Kennenlernen und der Akzeptanz zu geben, aber auch, um sich selbst darüber sicher zu werden, dass er den Aufgaben nach dem Ritterschlag gewachsen ist und nach dem Leitsatz des Ordens „Non nobis, domine, non nobis, sed nomine tuo da gloriam” (Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre) sein Leben zu führen bereit ist.
Die Aufgaben des OMTH sind heute vielseitig und haben als Grundstein die christliche Lehre. So hat beispielsweise das Ordenshaus, die Arche, 14 Betten, die Pilgern, Reisenden und Obdachlosen zur Übernachtung zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin erhalten die Kirchenstiftung Sankt Andreas, die Herold-Altenheimstiftung, die Caritas, die evangelische Diakonie, die Karlstadter Tafel und weitere caritative Institutionen Spenden vom Orden. Die Ordensbrüder treffen sich regelmäßig, um sich im Gebet zu stärken und neue Aufgaben zu besprechen.
Auf die Frage, wo der sagenumworbene Templerschatz geblieben ist, gab Bernd Sultan eine eindeutige Antwort: Dieser Schatz wird schon immer durch die Tempelritter behütet, und er ist wertvoller als alles Gold, Silber und alle Edelsteine dieser Erde zusammen: Es ist der gemeinsame, christliche Glaube an einen Gott.