Auf Einladung von SPD-Landratskandidatin Pamela Nembach trafen sich in Zellingen Kommunalpolitiker und Kandidaten im Ankerbiergarten am Mainufer. Bürgermeisterkandidat Jürgen Keller nahm sich die Zeit, den rund 30 Interessierten das Konzept des zukünftigen Inklusionsbetriebes zu erläutern, der mittlerweile seit drei Monaten in Betrieb ist.
"Unser Ankergarten ist seit drei Monaten in Betrieb und eine absolute Erfolgsgeschichte", so Keller. "Wir haben in den ersten drei Monaten einen regelrechten Run auf den Biergarten erlebt." Es seien nicht nur vorbeikommende Radler, die den Biergarten mit seinen alten Kastanienbäumen bevölkern, sondern vor allen Dingen Bürger aus Zellingen, Retzbach und dem Umland.
Seit über zehn Jahren wurde über das Ankergartengelände diskutiert. Jeder Versuch, dort einen Biergarten zu installieren, scheiterte. Jetzt geht der Ankergarten in die fünfte Runde. Im November 2018 kaufte die Evangelische Jugendhilfe, genauer der Trägerverein "Erleben, Arbeiten und Lernen (EAL) das Grundstück."
Hinter dem Projekt steht vor allem ein sozialer Gedanke. Sozial benachteiligte, psychisch kranke und behinderte Jugendliche und junge Erwachsene sollen dort ab 2020 die Chance bekommen, in geschütztem Umfeld zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen, berichtete Keller. Dies bedingt auch eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe, dem Inklusionsamt oder dem Jobcenter und der Arbeitsangentur.
Nunmehr läuft der Biergarten seit rund 100 Tagen und Susanne Roth, die Leiterin des Biergartens, ist bisher mehr als zufrieden. Auch für das Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite schwebt Jürgen Keller ein Inklusionsprojekt vor – ein kleines Hotel oder eine Pension. Aber dies ist noch eine Zukunftsvision.
Landratskandidation Pamela Nembach war regelrecht begeister von dem Projekt. "Dies ist Dorfentwicklung wie sie sein soll. Hier kann ein zentraler Treffpunkt für die Gemeinde entstehen." Stefan Rümmer, Bürgermeisterkandidat in Karlstadt, war beinahe ein wenig neidisch auf dieses idyllische Plätzchen direkt am Main. Hier gibt es in Karlstadt noch viel zu tun, um das Mainufer attraktiver zu gestalten.