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Marktheidenfeld
Zeitkritik und mikroskopische Welten
Zweiter Bürgermeister Martin Harth sprach das Grußwort zu Elke Martinys Ausstellung „Musée Imaginaire“, die im Marktheidenfelder Franck-Haus bis Sonntag, 10. November, zu sehen ist.
Foto: Inge Albert | Zweiter Bürgermeister Martin Harth sprach das Grußwort zu Elke Martinys Ausstellung „Musée Imaginaire“, die im Marktheidenfelder Franck-Haus bis Sonntag, 10. November, zu sehen ist.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 12.10.2019 02:11 Uhr

Im Marktheidenfelder Franck-Haus hätten schon viele Künstler gemeinsam ihre Werke, oft auch die Generationen überspannend, präsentiert. An eine gemeinsame Ausstellung von Mutter und Tochter könne er sich jedoch in zwei Jahrzehnten zunächst nicht erinnern, meinte Marktheidenfelds Zweiter  Bürgermeister Martin Harth vor rund 50 Gästen der Vernissage der Ausstellung „Musée Imaginaire“ von Elke und Almut Martiny aus Stuttgart und Frankfurt.

Harth erinnerte dabei an das gleichnamige Konzept des französischen Kunsttheoretikers André Malraux, der mit Hilfe der Fotografie gewohnte Orte, Stile und Formen zu einer utopischen Gesamtschau der Kunst überwinden wollte, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Marktheidenfeld. Mutter und Tochter Martiny führten im Franck-Haus Dinge, Erfahrungen und Artefakte in sehr unterschiedlichen künstlerischen Techniken zu ihrer Form eines „Musée Imaginaire“ zusammen.

Almut Martiny, die ihre Mutter aufgrund des Alters und der mit einer solchen Veranstaltung verbundenen Anstrengungen entschuldigen musste, bezeichnete die Begriffe Wandlung,Veränderung und Evolution als Verbindung der Arbeitsweisen beider Künstlerinnen. Bei Elke Martiny stehe dabei das menschliche Leben im Blickpunkt. Ihr eigenes Werk widme sich Bereichen wie der Natur und deren Gewalten.

Als eine Inspiration der Assemblagen und Arbeiten in Mischtechniken ihrer Mutter sei deren Erfahrung in der Entwicklungshilfe in Nordafrika und die Auseinandersetzung mit der menschlichen Gier anzusprechen. Ihre künstlerischen Arbeiten hätten einen vielleicht journalistischen Blick, den Elke Martiny in ihrer Lebensphase in Paris gewonnen habe. Die frühere Sozialtherapeutin übe mit ihren Collagen unverhohlene Zeitkritik.

Tochter Almut Martiny, die ein Studium der Kunstgeschichte absolvierte, sieht ihre Anfänge in der gezeigten gegenstandslosen Malerei. Mit gespiegelten Detailfotografien schaffe sie teils auf Triptychon-Stoffbannern einen neuartigen Kosmos mikroskopischer Welten, betrachte die Wandlungen des Lebens auf ihre Weise.

So werfe die Mutter einen eher kritischen und die Tochter einen rein ästhetischen Blick auf das Vergehen und Entstehen. Bei einem Spaziergang durch das „Musée Imaginaire“ von Elke und Almut Martiny werde der Betrachter im Franck-Haus dazu eingeladen, den besonderen Dialog der Kunstwerke individuell nachzuempfinden.

Am Sonntag, 27. Oktober, ist Almut Martiny von 14 bis 18 Uhr für Führungen und Gespräche mit den Ausstellungsbesuchern in der Ausstellung anwesend. Die Ausstellung „Musée Imaginaire – Malerei, Mixed Media, Assemblage, Fotografie“ ist noch bis 10. November in Marktheidenfeld zu sehen.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14 bis 18 Uhr sowie Sonntag/Feiertag 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.  Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de und  www.art-martiny.de

 
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