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Marktheidenfeld
Zeit der Besinnung und Begegnung
Pastoralassistent Martin Drzizga (links) sprach Worte der Besinnung, während Alexander Wolf (Orgel) und Anton Baumeister (Flügelhorn) musikalisch in den Advent einstimmten.
Foto: Martin Harth | Pastoralassistent Martin Drzizga (links) sprach Worte der Besinnung, während Alexander Wolf (Orgel) und Anton Baumeister (Flügelhorn) musikalisch in den Advent einstimmten.
Martin Harth
Martin Harth
 |  aktualisiert: 06.12.2019 02:11 Uhr

Am Beginn des neuen Kirchenjahrs stimmte die katholische Pfarreiengemeinschaft St. Laurentius am Spessart auf die Zeit des Advents ein. Dazu kamen am frühen Sonntagabend rund 50 Zuhörer zu einer meditativen Stunde mit Musik und Wort in die Krypta der Marktheidenfelder Pfarrkirche St. Josef.

Während draußen schon überall weihnachtlicher Lichterglanz die Atmosphäre bestimmt, war der Kirchenraum bewusst etwas abgedunkelt. Das Musikprogramm wurde nicht von den süßlichen Klängen der Weihnachtsmärkte und Läden charakterisiert. Vielmehr boten Pastoralreferent Alexander Wolf (Orgel) und Anton Baumeister (Flügelhoren) getragene Kompositionen von der Barockzeit bis zur Gegenwart, die zur Nachdenklichkeit einluden.

Dies galt zu Beginn schon für das andächtige Andante des Schweden Oskar Frederik Lindberg (1887 -1955). Der wunderbare Zusammenklang der kleinen Orgel mit dem warm tönenden Flügelhorn kam mit Georg Philipp Telemanns Werk "Die Anmut" mit barockem Reichtum zur Wirkung. Aus der gleich Epoche trug Dietrich Buxtehudes Bearbeitung des Luther-Chorals "Nun komm, der Heiden Heiland" die biblische Botschaft musikalisch in die Gegenwart.

Aus dieser stammte die getragene Komposition "Meditatio", die von Alexander Wolf selbst geschaffen worden war. Im Stil eines höfischen Schreittanzes erklang das kleine, innige Meisterwerk "Pavane" des poetischen Franzosen Gabriel Fauré (1845-1924).

Zwischen den Musikstücken wandte sich Pastoralassistent Martin Drzizga mit einprägsamen Texten und Rezitationen von Gedichten an die Besucher, um diese aus der quirligen Alltagswelt hin zu einer inneren Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu zu führen. Er wünschte, dass die Liebe das Leben der Menschen bestimme und dass in der Begegnung miteinander die Freude auf die Ankunft des Heilands lebendig und erfahrbar werde. Die Zeit bis Weihnachten solle als eine Phase des Trosts und der besonderen Offenheit erlebt werden.

Nach Dank und Applaus für die konzentrierte musikalische Darbietung endete die Meditation mit dem alten Adventslied "Gott, heilger Schöpfer aller Stern", das der Reformator und Revolutionär Thomas Müntzer im Jahr 1523 in gesellschaftlich unruhigen Zeiten nach einem lateinischen Hymnus aus der Spätantike schuf.

 
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