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Main-Spessart
"Young Carer": Podiumsdiskussion über pflegende Kinder und Jugendliche im Raiffeisenforum Lohr
Im Raiffeisenforum Lohr fand eine Podiumsdiskussion zum Thema 'Young Carer' statt. Damit sind pflegende Kinder und Jugendliche gemeint.
Foto: Daniela Daiss | Im Raiffeisenforum Lohr fand eine Podiumsdiskussion zum Thema "Young Carer" statt. Damit sind pflegende Kinder und Jugendliche gemeint.
Bearbeitet von Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 10.01.2025 02:34 Uhr

Rund 50 Interessierte kamen im Dezember zur Podiumsdiskussion "Young Carer" ins Raiffeisenforum nach Lohr. Die Veranstaltung war eine Kooperation des Lionsclubs Lohr-Marktheidenfeld und der Gesundheitsregionplus Main-Spessart. "Young Carer" bezeichnet minderjährige Kinder und Jugendliche, die regelmäßig in die Pflege von Angehörigen eingebunden sind.

In der Diskussion wurden die Herausforderungen dieser Personengruppe sowie Unterstützungsangebote thematisiert. Das schreibt das Landratsamt in der vorliegenden Pressemitteilung.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Stephan Kliegl, dem amtierenden Präsidenten des Lionsclubs Lohr-Marktheidenfeld, der das Thema "Young Carer" während seiner Amtszeit verstärkt in den Fokus rückt. Auf dem Podium saßen die Landrätin Sabine Sitter, Sabine Seipp von der Fachstelle Pflege & Demenz Unterfranken, Linda Vierheilig vom Kommunalunternehmen Landkreis Würzburg sowie Petra Schmieder-Runschke, Stiftungsvorsitzende der "An deiner Seite-Stiftung" und Leiterin des Projekts "Young Carer Coach".

Fast in jeder Schulklasse sitzen Betroffene

Zu Beginn der Veranstaltung richtete Linda Vierheilig einen kurzen Impuls an das Publikum. Sie erläuterte, dass in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder als "Young Carer" identifiziert werden können. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde die Frage aufgeworfen, wie betroffene Jugendliche entlastet werden können. Nadjila Bendig Behrens betonte per Videobeitrag, wie wichtig es sei, ein unterstützendes Netzwerk aus Freunden zu haben, das ihr als Pflegende half, ihre Verantwortung besser zu bewältigen.

Auch Sabine Seipp hob hervor, dass es entscheidend sei, die Pflege auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Einbeziehung des gesamten Familiensystems in Beratungsprozesse sei dabei von großer Bedeutung, wobei auch Kinder und Jugendliche einbezogen und unterstützt werden müssen.

Landrätin Sabine Sitter berichtete von den bereits bestehenden Angeboten im Landkreis, wie dem Pflegestützpunkt Main-Spessart, der als zentrale Anlaufstelle dient, sowie den Fachstellen für pflegende Angehörige, die Beratung und Unterstützung bieten. Zudem wurde das Netz P, ein Präventionsprojekt für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, als weiteres Beispiel erfolgreicher Unterstützung genannt.

Kinder und Jugendliche, die pflegen, brauchen Unterstützung

Linda Vierheilig informierte über erste Schritte im Landkreis Würzburg, um die Zielgruppe der besser anzusprechen. Derzeit werden Flyer verteilt, und eine größere Bekanntmachung über Social Media ist in Planung. Sie betonte jedoch, dass es noch an einer breiten Akzeptanz und einem flächendeckenden Angebot fehle.

Petra Schmieder-Runschke sprach über die Bedeutung der Sensibilisierung und die Notwendigkeit, pflegende Kinder und Jugendliche besser zu unterstützen. Sie hob hervor, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser Gruppe verbessert werden müsse und verwies auf die zunehmende politische Aufmerksamkeit, wie etwa einen Antrag der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, der das Thema in den Fokus rückt.

 
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