80 Jahre alt wäre an diesem Mittwoch, 7. Juni, der Marktheidenfelder Filmenthusiast Heimo Bachstein geworden. Anlässlich seines Geburtstags wird die Bauhaus Universität Weimar laut Pressemitteilung die digital frei zugängliche Version eines Buches veröffentlichen, das sich der großzügigen Schenkung des im Mai 2011 gestorbenen Kino-Experten widmet.
Wie die Universität mitteilt, kann man außerdem im Internet einen kleinen Film über die Buchpräsentation ansehen (www.salve.tv/tv/RegioLounge/18458/Neue-Filmsammlung-an-der-Bauhaus-Universitaet-Weimar). Die Sammlung Heimo-Bachstein wurde bereits im Februar in das deutschlandweite Portal universitärer Sammlungen aufgenommen: portal.wissenschaftliche-sammlungen.de/discover/collection/?q=bachstein&lq=.
Die Sammlung war seit den frühen 1960er Jahren entstanden und umfasst vor allem Bücher und Zeitschriften, Plakate und Fotografien, Drehbücher und Korrespondenzen, unter anderem 1377 Monografien, 22 249 Fotografien, über 1200 Film-streifen und 3473 Plakate.
Bachstein stammte aus Trautenau im Sudetenland und wohnte nach der Vertreibung seit 1954 in Marktheidenfeld. Nach dem Abitur studierte der kleinwüchsige und behinderte Mann Betriebswirtschaftslehre und arbeitete bei der Sparkasse. Seine Leidenschaft galt seit früher Jugend dem Film. Er drehte selbst und bereicherte das Angebot des Marktheidenfelder Kulturkreises mit Dokumentarfilmen. Von 1964 bis 1972 leitete er den Arbeitskreis „Jugend und Film“. Ab 1977 war er rund 30 Jahre zusammen mit Horst Köhler mitverantwortlich für das Filmforum der Volkshochschule Marktheidenfeld.
Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Filmjournalisten besuchte er alle wichtigen Filmfestivals im Inland und im europäischen Ausland und war mit vielen Filmemachern gut bekannt. Bachstein stand auch selbst mehrmals vor der Kamera; Regisseur Christoph Schlingensief ließ ihn in einem seiner Filme auftreten. Über solche Verbindungen sammelte Bachstein in rund 50 Jahren seine beachtliche filmwissenschaftliche Sammlung an.