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Marktheidenfeld
Wort zum Wochenende: KI, die schöne neue Welt?
Katrin Fuchs
 |  aktualisiert: 20.06.2023 02:40 Uhr

Für das Schreiben dieses Textes habe ich die KI befragt. Ich gebe zu, dass mich das Thema fasziniert. Und genauso sehr ängstigt es mich.

Es ist faszinierend, was Künstliche Intelligenz mittlerweile kann. Text- und Bildgeneratoren produzieren in Sekundenschnelle neue Texte und Bilder, Sprachsteuerung und Übersetzungen werden immer besser, es wird personalisierte Behandlungspläne beim Arzt geben, und effektive Logistik bei Verkehr und Warentransport erleichtert den Alltag von vielen Menschen. „Bing Chat“ ist mir zum Beispiel auch jetzt gerade behilflich bei der Recherche nach Fakten und Informationen zu diesem Text.

All das lässt mich fragen, was ist mit den unabsehbaren Folgen, den Risiken von KI? Drohender Verlust von Arbeitsplätzen; Deep Fakes, also gefälschte Bilder und Videos, die menschliche Identitäten missbrauchen; keine Kontrolle mehr beim Urheberrecht; Manipulation von öffentlicher Meinung und Wahlergebnissen; oder ein Horrorszenario aus so manchen Filmen: Wenn KI lernt und sich ständig selbst verbessert: Was ist, wenn sie irgendwann zu dem Schluss kommt, dass der Mensch auf dem Planeten mehr schadet als nützt und diesen deshalb eliminieren will?

Noch kann ein Programm aus sich selbst heraus nicht kreativ - also schöpferisch - sein. Es kann nur, was vorprogrammiert ist. Erschreckend finde ich, dass Computerprogramme mittlerweile schon Computerprogramme schreiben können. Noch braucht es dazu die Aufforderung eines Menschen, der die Anweisung gibt: Schreib mir ein Programm für xy.

Es laufen die Diskussionen, welche ethischen Regeln wir im Umgang mit KI brauchen. Nehmen wir das Beispiel eines Messers. Es hat die gute und nützliche Funktion zu schneiden. Aber man kann es auch missbrauchen und damit töten. Es liegt in unserer Hand, was wir damit tun.  Ich nehme an, dass es in Zukunft mehr darauf ankommen wird, die richtigen Fragen zu stellen, anstatt die Antworten zu wissen. Viele Antworten finde ich ziemlich leicht in den Suchmaschinen.  

Aber es gibt Antworten, die werde ich dort nicht finden. Eine Maschine hat kein moralisches Empfinden, keine Gefühle, keinen Geist. Keine Seele, um es mit diesem Wort auszudrücken. 

Über die Geheimnisse des Lebens kann nur der Mensch reflektieren. Warum lebe ich? Warum bin ich ich und genau hier? Warum frage ich mich so viel? Was gibt meiner Existenz Sinn?

Hier eine kleine Kostprobe davon, was mir die KI ausspuckt, wenn ich frage, ob KI beten kann: „Nein, KI kann nicht beten. Künstliche Intelligenz ist eine Technologie und hat keine spirituelle oder religiöse Dimension.“ Nur der Mensch kann über sich hinaus denken. In ihn ist Schöpferkraft gelegt, mit dem Auftrag, die Welt gut zu gestalten.

Gestalten Sie also mit, bleiben Sie neugierig und menschlich!

Die Autorin: Katrin Fuchs ist Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Marktheidenfeld

 
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